Der hohe Anschaffungspreis, die geringe Reichweite und fehlende Ladestationen bleiben für deutsche Verbraucher die maßgeblichen Gründe, derzeit kein Elektro-Auto zu kaufen. Laut einer repräsentativen GfK-Umfrage halten zwei Drittel der Befragten die Anschaffungskosten für zu hoch. Auch Kaufprämien ändern demnach an dieser Einschätzung nichts. Die geringe Reichweite der Fahrzeuge schrecken 56 Prozent der Befragten ab, gut die Hälfte moniert fehlende Ladestationen und lange Ladezeiten.
Nur für jeden siebten Bundesbürger kommt so beim nächsten Pkw-Kauf ein Elektro-Auto in Frage. Für mehr als die Hälfte der Interessenten ist dabei jedoch nicht eine Kaufprämie entscheidend, sondern Umweltaspekte und geringere Verbrauchskosten durch die Einsparung von Benzin. Eine Ladestation zu Hause wünschen sich drei Viertel der Befragten, ein Aufladen an der Arbeitsstelle könnten sich 37 Prozent vorstellen. Dafür würden auch längere Ladezeiten akzeptiert. Für 46 Prozent der Befragten ist es wichtig, das E-Auto auch schnell an der Tankstelle laden zu können.
"Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass das Laden zu Hause die Grundvoraussetzung für eine weitere Verbreitung der Elektromobilität ist", betonte Philipp Schmidt, Energie- und Umweltexperte beim Marktforschungsunternehmen GfK. Zudem müsse es ein möglichst breites Netz auch für kurze Ladezeiten geben.
Die Bundesregierung hatte sich in der abgelaufenen Woche mit der Autoindustrie auf ein Förderpaket verständigt, um die Nachfrage nach batteriegetriebenen Wagen spürbar anzukurbeln. Käufer von Elektroautos sollen als zusätzlichen Anreiz ab Mai bis zu 4.000 Euro Zuschuss bekommen. Daneben sollen tausende neue Ladestellen installiert werden. Von Verbraucher- und Umweltverbänden sowie aus Teilen der Industrie gab es scharfe Kritik an den Kaufprämien.
Mehrkosten nicht erwünscht
Dass es den Verbrauchern vor allem um die Kosten geht, zeigt auch eine aktuelle Umfrage der Stuttgarter Credit Plus-Bank. Demnach sind zwar mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Befragten grundsätzlich bereit, ein Elektroauto zu fahren. Der große Teil der Befürworter macht es aber von den Kosten und damit teilweise auch von einer möglichen Förderung abhängig.
So können sich nur 13 Prozent der gut 1.000 Umfrageteilnehmer uneingeschränkt "auf jeden Fall" vorstellen, ein E-Auto zu fahren, 44 Prozent machen es von den Kosten abhängig: So wäre jeder fünfte bereit dazu, wenn es keine Mehrkosten verursacht. 14 Prozent würden möglicherweise Elektroauto fahren, wenn es staatlich gefördert würde. Und jeder zehnte wäre bereit, Mehrkosten zu zahlen, hier käme es auf die Höhe an.
Ein nicht geringer Teil der Autofahrer bleibt aber auch mit Prämie außen vor: 38 Prozent der Befragten können sich nicht vorstellen, ein Elektroauto zu fahren. Als Hauptgrund führen sie die zu geringe Reichweite der E-Mobile an. (dpa/sp-x)