Nach einem Milliardenverlust im vergangenen Jahr sieht Daimlers Van-Chef Marcus Breitschwerdt die Transportersparte wieder auf dem Weg der Besserung. Das Ergebnis 2019 sei von Sondereffekten "tüchtig verhagelt" worden - "das, so denken wir, liegt hinter uns", sagte Breitschwerdt am Dienstag. Das normale Geschäft sei durchaus zufriedenstellend gelaufen.
Daimler hatte im vergangenen Jahr mit gut 438.000 verkauften Transportern zwar einen Absatzrekord in der Sparte erzielt. Die Folgen der Dieselaffäre und auch das frühzeitige Aus der X-Klasse, eines erst 2017 auf den Markt gebrachten Pick-ups, gingen aber mächtig ins Geld und brockten Mercedes-Benz Vans einen Verlust von mehr als drei Milliarden Euro ein.
Breitschwerdt räumte allerdings ein, dass es um mehr gehe als um das Beseitigen von Einmaleffekten. Die Sparte hatte deshalb schon im vergangenen Jahr eine Initiative namens "Boost" ins Leben gerufen, mit der - wie bei Daimler insgesamt - Kosten gesenkt, Synergien geschaffen, die Effizienz gesteigert und auch Stellen abgebaut werden sollen. "Die indirekten Kosten werden wir massiv nach unten bringen", sagte Breitschwerdt. Als indirekte Bereiche wird im Wesentlichen alles außerhalb der Produktion bezeichnet, also vor allem die Verwaltung. Hier sei man auf einem guten Weg, sagte der Van-Chef.
Davon abgesehen bringe man die Elektrifizierung der Fahrzeugpalette konsequent voran. Vor allem im Bereich von Paket- und Lieferdiensten steige die Nachfrage nach diesen Fahrzeugen stetig. Insgesamt rechnet die Van-Sparte in diesem Jahr allerdings mit einem leichten Absatzrückgang im Vergleich zu 2019. (dpa)