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Tesla in Grünheide: Produktion könnte früher wieder anlaufen

11.03.2024 09:58 Uhr | Lesezeit: 2 min
Die Tesla-Autofabrik in Grünheide, nachdem die Produktion wegen eines Stromausfalls stillsteht. Die Fabrik in Grünheide bei Berlin sei evakuiert worden, sagte eine Sprecherin.
Vor rund einer Woche hatten bisher unbekannte Täter auf einem Feld Feuer an einem frei zugänglichen Strommast gelegt, der auch für die Versorgung der Tesla-Fabrik zuständig ist.
© Foto: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow

Nach einem Anschlag auf die Stromversorgung von Tesla rechnen Netzbetreiber und Unternehmen mit einem schnelleren Ende der Reparaturarbeiten. Brandenburgs Wirtschaftsminister warnt indes vor einem Demonstrationstourismus am Werk.

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Nach dem Anschlag auf die Stromversorgung beim Autobauer Tesla in Grünheide bei Berlin könnten die Reparaturarbeiten deutlich früher beendet sein als bislang angenommen. Der zuständige Netzbetreiber Edis und auch Tesla zeigten sich darüber zuversichtlich. Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach kritisierte unterdessen die Demonstrationen gegen eine Erweiterung des Werks.

Stromversorgung könnte schneller gewährleistet sein

"Aufgrund der außerordentlich zügigen Montagearbeiten sowie dem hervorragenden Zusammenspiel aller am Bau beteiligten Unternehmen, besteht nunmehr die Chance auf eine vorzeitige Wiederversorgung der Gigafactory sowie des Logistikzentrums in den Abendstunden des morgigen Montags", teilte der zuständige Netzbetreiber Edis am Sonntagabend mit. Entscheidend für die Wiederversorgung sei das Ergebnis einer Hochspannungs-Messung, die an diesem Montag durchgeführt werden soll. 

"Die Gigafactory ist nach wie vor ohne Strom. Wir warten aktuell darauf, dass die Factory wieder ans Stromnetz angeschlossen wird", hieß es am Montag von Tesla. Durch den Reparaturfortschritt des Netzbetreibers könnte das am Montagabend der Fall sein kann. Dann könnten die Systeme nach und nach wieder hochgefahren werden. Wie lange es dauert, bis die Produktion wieder vollumfänglich aufgenommen werden kann, ist demnach aktuell noch nicht zu sagen.

Vor rund einer Woche hatten bisher unbekannte Täter auf einem Feld Feuer an einem frei zugänglichen Strommast gelegt, der auch für die Versorgung der Tesla-Fabrik zuständig ist. Die Produktion in dem Autowerk kam zum Erliegen. Die linksextreme "Vulkangruppe" hatte erklärt, sie sei für den Anschlag verantwortlich. 

Linksextreme Gruppe entschuldigt sich bei Haushalten

Am Samstag hatte sie zu dem Anschlag erneut Stellung bezogen und diesen verteidigt. "Der Totalausfall eines scheinbar unangreifbaren Giganten, sollte uns allen jenseits des Drucks, der auf uns lastet, Freudentränen in die Augen treiben und Mut machen", hieß es in dem veröffentlichten Text. Die Aktivisten entschuldigten sich zudem für die Kollateralschäden der Aktion. "Es gibt nur eine Sache, für die wir uns ausdrücklich entschuldigen möchten. Wir haben keine Möglichkeit gesehen, die Aktion durchzuführen, ohne dass an die 5.000 Haushalte und Kleinbetriebe fünf Stunden ohne Strom waren."

Steinbach sieht "Demonstrationstourismus"

Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) lobte am Montagmorgen im RBB-Inforadio die beteiligten Unternehmen, die "im Drei-Schicht-Betrieb geackert" hätten, um die Versorgung wieder herzustellen. Zugleich kritisierte er Demonstrationen gegen eine geplante Erweiterung des E-Auto-Werks, die es auch am Wochenende gegeben hatte. "Mich besorgt das insofern, weil hier auch ganz klar zu beobachten war, dass es einen Demonstrationstourismus gegeben hat", sagte der Minister. "Das erleben wir auch bei dem Camp, wo Menschen aus Niedersachsen, aus Lützerath, aus Hambacher Forst an der Stelle da sind. Im Augenblick wird dieses Ganze von extern gekapert." Das sollte nicht im Sinne der Anwohnerinnen und Anwohner sein. 

Es werde weiterhin mit falschen Argumenten gegen Tesla Stimmung gemacht, betonte der Minister. "Diejenigen, die dort im Augenblick dagegen protestieren, die sollen dann ihren Mitmenschen ganz deutlich sagen, dass sie einen erhöhten Lkw-Verkehr auch weiterhin haben wollen."

Der E-Autobauer will neben dem 300 Hektar großen bestehenden Werksgelände einen Güterbahnhof, Lagerhallen und einen Betriebskindergarten errichten. Dafür sollen mehr als 100 Hektar Wald gerodet werden.

Wirtschaftsminister gegen weitere Duldung des Protestcamps 

Umweltaktivisten demonstrierten am Sonntag in Grünheide gegen die Erweiterungspläne, begleitet von Polizeikräften. Zudem hält die Besetzung eines Waldstücks seit mehr als zehn Tagen nicht weit entfernt von der Fabrik an. Steinbach sprach sich am Montag dafür aus, eine Duldung des Camps über die Mitte des Monats hinaus nicht zu verlängern. Bislang ist das Camp seitens der Polizei bis zum 15. März erlaubt.

Umweltaktivisten haben angekündigt, den besetzten Wald neben der Fabrik vorerst nicht freiwillig zu verlassen. Eine Sprecherin der Initiative "Tesla-stoppen" machte klar, dass der Protest auf unbestimmte Zeit andauern werde. Auf die Frage, ob man sich bei einer drohenden Räumung kooperativ zeigen wolle, sagte sie: "Wir bleiben so lange, bis wir sicher sind, dass der Wald und das Wasser nicht mehr an Tesla verkauft werden." 

Die Tesla-Ansiedlung erfuhr am Wochenende aber auch Unterstützung: Einige Anwohner, die sich an die Seite des Unternehmens stellen, gingen ebenfalls auf die Straße. Teils kam es zu verbalen Reibereien zwischen den beiden Demonstrationslagern.


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