Die IG Metall will die geplante zweite Betriebsratswahl im Werk des US-Elektroautobauers Tesla bei Berlin zunächst stoppen und für einen neuen Termin mit mehr Vorlauf werben. Die Gewerkschaft reichte beim Arbeitsgericht Frankfurt (Oder) nach Angaben vom Dienstag einen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung ein. Das Gericht bestätigte den Eingang. Die IG Metall sieht Zeitdruck, weil die Produktion bei Tesla bis zum 11. Februar ausgesetzt ist.
Das Unternehmen gab als Grund für die Aussetzung eine Lücke in der Lieferkette von Bauteilen als Folge der Angriffe der jemenitischen Huthi-Miliz auf Schiffe im Roten Meer an, wodurch sich die Transportwege verschoben haben. Nach der Betriebspause und der Rückkehr an ihre Arbeitsplätze hätten die Beschäftigten nur bis zum 15. Februar Zeit, um einen Wahlvorschlag zu erstellen, Kandidatinnen und Kandidaten zu gewinnen und Unterschriften zu sammeln, teilte die IG Metall mit. Die Betriebsratswahl sei vom 18. bis zum 20. März geplant.
Die Gewerkschaft unterstützt eine Wahl nach eigenen Angaben grundsätzlich, fordert aber mehr Vorlauf. "Bei der ersten Wahl vor zwei Jahren waren die meisten Beschäftigten noch gar nicht bei Tesla. Daher konnten sie bei der Premiere auch nicht an der Betriebsratswahl teilnehmen", sagte IG-Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze. Umso wichtiger sei, dass beim zweiten Mal alle Kollegen die gleiche Chance auf demokratische Mitsprache hätten. Im Tesla-Werk in Grünheide arbeiten nach Firmenangaben mindestens 11.500 Beschäftigte.