Das Timing ist perfekt, so wie fast alles, was Milliardär Elon Musk in die Wege leitet. Nach seinen Mars-Visionen konzentriert sich der Amerikaner wieder mehr aufs irdische Geschäft. Während einige Kilometer weiter auf der größten Elektronikmesse der Welt in Las Vegas die Mobilität der Zukunft Gestalt annimmt, legt der Elektroauto-Pionier in der Wüste Nevadas den Schalter um. In der Tesla-Gigafactory startet jetzt die Produktion von Zellen und Batterieblöcken für Elektroautos.
In der Riesenfabrik, die derzeit erst zu 30 Prozent fertiggestellt ist, werden Lithium-Ionen-Akkus in Serie hergestellt. Die "2170 Cell" genannten Stromspeicher hat das Unternehmen zusammen mit dem japanischen Elektronikkonzern Panasonic entwickelt. Diese sind zunächst für Teslas Speicher-Produkte Powerwall 2 und Powerpack 2 sowie ab dem zweiten Quartal 2017 für das neue Elektroauto Model 3 vorgesehen. Das soll voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2017 auf den Markt kommen.
Das finanzielle Gesamtvolumen des Projektes wird auf umgerechnet fast fünf Milliarden Euro geschätzt, 20 Prozent davon stammen dem Vernehmen nach von Panasonic. Mehr als 2.900 Menschen arbeiten auf dem Areal östlich der Stadt Reno, das derzeit eine Grundfläche von knapp 180.000 Quadratmeter hat und noch ausgebaut werden soll. Wenn alles fertig ist, wird es vermutlich dreimal so groß wie heute sein und wäre damit laut Tesla das größte Gebäude der Welt.
In diesem Jahr sollen weitere rund 4.000 weitere Jobs hinzukommen. Laut Tesla könnten in der Region 20.000 bis 30.000 Menschen von neuen Jobs profitieren. Bis 2018 will Tesla in der Wüsten-Fabrik Zellen mit einer Kapazität von 35 Gigawatt-Stunden und Batterieblöcke mit insgesamt 50 Gigawattstunden produzieren. (mid/rlo)