Von Armin Wutzer/AUTOHAUS
38.165 Fahrzeuge hat Suzuki im vergangenen Jahr in Deutschland verkauft. Das ist ein Plus von 21,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Den größten Anteil daran hatten die Modelle Vitara (8.753), Ignis (7.410) und Jimny (6.612). Der Swift, in der Vergangenheit eines der verkaufsstärksten Modelle, schwächelte hingegen und rutschte mit 5.886 Fahrzeugen auf Platz vier der Rangliste ab.
Das soll sich nun ändern – dank des Swift Sport. Deutlich über 20 Prozent Anteil an allen verkauften Swift soll er einmal haben, wenn es nach Suzuki Deutschland geht. "Der Swift war in der Vergangenheit einer der Volumentreiber. Wir hoffen, dass er dank des Swift Sport wieder ganz oben auf dem Podium mitspielt", sagte Marketingleiter und Pressesprecher Christian Andersen im Rahmen der Präsentation Mitte April im spanischen Marbella. Insgesamt will der Importeur mithilfe des Sport in diesem Jahr 7.300 Swift verkaufen und damit den Wachstumskurs der Marke insgesamt stützen.
Der soll übrigens auch durch einen Ausbau des Händlernetzes gelingen. Im Gespräch mit AUTOHAUS bestätigte Suzuki-Sprecherin Susann Beddies, dass der Importeur die Zahl der Vertragshändler steigern und so die "die weißen Flecken auf der Karte füllen" wolle.
Derzeit gibt es in Deutschland 437 Suzuki-Vertragshändler. Zum Verkaufsstart des Swift Sport am 23. Juni planen diese zusammen mit Suzuki diverse Einführungsaktionen, bei denen beispielsweise treue Kunden in die Autohäuser eingeladen werden. Besondere Vorgaben für die Showrooms, etwa in puncto CI oder Größe, gibt es für den Swift nicht. Zum Markstart stellt Suzuki für seine Händler allerdings POS-Material bereit. Auch konkrete Absatzvorgaben, speziell für den Swift Sport, soll es nicht geben, wie der Importeur gegenüber AUTOHAUS bestätigte. Die abgesetzten Swift Sport fallen demnach unter die Jahresziele für das Basismodell.
Suzuki Swift Sport (2019)
BildergalerieGo-Kart für die Straße
Kosten wird das neue Modell ab 21.400 Euro – ein deutlicher Aufschlag im Vergleich zum normalen Swift, der bereits ab 13.790 Euro zu haben ist. Dafür kommt der Sport allerdings mit einem kräftigen 1,4 Liter Turbomotor und 103 kW / 140 PS daher. Zusammen mit dem 6-Gang Schaltgetriebe, einem Leergewicht von 975 Kilogramm und einem guten Kurvenverhalten erlaubt das überaus flottes, sportliches Fahren. Vor allem auf kurvigen Strecken löst der Swift Sport schnell Assoziationen an ein GoKart aus.
Wie das Außendesign mit seinem breiten Kühlergrill, den Leichtmetallfelgen, der Spoilerlippe und der Karbonoptik, ist auch der Innenraum auf Sportlichkeit getrimmt. Dafür sorgen unter anderem die Sportsitze, das Sportlenkrad sowie die schwarz-roten Farbakzente. Vor allem die Sportsitze könnten dabei aber für manchen ein wenig zu viel des Guten sein. Auch die Farbgebung innen und im Kontrast das knallige "Champion Yellow" außen dürften sowohl Fans gewinnen als auch irritierte Blicke erzeugen. Ein eindeutiger Wermutstropfen im Innenraum ist jedoch das viele Hartplastik, das wohl auch dem Streben nach möglichst wenig Gewicht geschuldet ist.
Ein Pluspunkt, vor allem in dieser Fahrzeugklasse, ist dagegen das Angebot an Assistenzsystemen. An Bord sind unter anderem Abstandserkennung, Bremsassistent, Müdigkeitswarner, Fernlichtassistent, Spurhaltesystem mit Lenkeingriffen und Adaptiver Tempomat (ACC). Diese rechtfertigen durchaus den deutlich höheren Preis des Swift Sport und könnten daher helfen, die ambitionierten Absatzziele zu erfüllen.