Wegen der Coronavirus-Epidemie in China werden für den südkoreanischen Autohersteller Hyundai und seine kleinere Schwester Kia die Zulieferteile zunehmend knapp. Bei Hyundai Motor werde von diesem Freitag an der größte Teil des Betriebs in den sieben Werken in Südkorea still stehen, sagte ein Sprecher des südkoreanischen Branchenführers am Mittwoch. Eine Ausnahme sei die Busproduktion im Nutzfahrzeug-Werk in Jeonju. Auch im Ausland sollen die Fabriken weiter betrieben werden. Bei Kia Motors sei die Fertigung zurückgefahren worden, doch die Produktion solle vorerst weiter laufen.
Die einheimische Produktion bei Hyundai soll zunächst bis zum nächsten Dienstag ausgesetzt werden. Der VW-Rivale musste bereits seit Dienstag drei Linien stoppen, einschließlich der Produktion von Fahrzeugen seiner Nobelmarke Genesis im Hauptwerk von Ulsan. Hyundai hatte erklärt, mit der Gewerkschaft über eine vorläufige Stilllegung weiterer Produktionsstraßen in Ulsan zu sprechen.
"Das Unternehmen prüft verschiedene Maßnahmen einschließlich der Suche nach alternativen Zulieferern in anderen Regionen, um die Störung des Betriebs klein zu halten", hieß es in einer Mitteilung. Der Sprecher nannte Zulieferer in Südkorea und in Südostasien, die in Frage kämen. Das Unternehmen, das zusammen mit Kia fünftgrößter Autohersteller der Welt ist, hängt zum großen Teil von Zulieferteilen aus China ab.
Große Sorge bereiten weltweit die Produktionsstopps in der chinesischen Industrie. Ein längerer Stillstand könnte nach Ansicht von Experten vor allem Lieferketten im Fahrzeugbau, in der Chemie, Textilbranche und der Elektronik unterbrechen. (dpa)