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Studie: Trend zu PS-starken Autos geht weiter

29.06.2020 05:53 Uhr
Studie: Trend zu PS-starken Autos geht weiter
Selbst in Krisenzeiten wie der Rezession nach der Wiedervereinigung 1993 und der Eurokrise 2012/13 stiegen die PS-Zahlen der Neufahrzeuge.
© Foto: picture alliance/Foto Huebner

Der durchschnittliche Neuwagen kam 2019 auf 159 PS, in diesem Jahr waren die zwischen Januar und Mai zugelassenen Fahrzeuge im Schnitt sogar 166 PS stark.

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Der seit Jahrzehnten anhaltende Trend zu immer stärker motorisierten Autos in Deutschland ist ungebrochen. Der durchschnittliche Neuwagen hatte nach Angaben des Branchenexperten Ferdinand Dudenhöffer im vergangenen Jahr bereits 159 PS, in diesem Jahr waren die zwischen Januar und Mai zugelassenen Fahrzeuge im Schnitt sogar 166 PS stark. Zugleich sank der Anteil der Kleinwagen an den Neuzulassungen weiter von 20 auf 18 Prozent.

Selbst in Krisenzeiten wie der Rezession nach der Wiedervereinigung 1993 und der Eurokrise 2012/13 stiegen die PS-Zahlen der Neufahrzeuge. Hatte der durchschnittliche Neuwagen in Deutschland 1990 noch 92 PS, wuchs die Motorleistung bis zur Finanzkrise 2008 kontinuierlich auf 131 PS.

Den einzigen Rückgang in den vergangenen 30 Jahren gab es laut Dudenhöffer 2009, als die Abwrackprämie den Anteil der Kleinwagen an den Neufahrzeugen auf 34 Prozent hochschnellen ließ und die durchschnittliche Motorleistung auf 118 PS sank. Aber schon im folgenden Jahr war das vorherige Niveau wieder erreicht, und seither geht der PS-Zuwachs Jahr für Jahr weiter.

Dudenhöffers Prognose: "Auch nach der Covid-19-Pandemie werden die PS-Zahlen der Pkw-Neuwagen in Deutschland steigen." Bei den derzeitigen Spritpreisen sei der Anreiz gering, "das Auto eine Nummer kleiner zu kaufen". Höhere Kaufpreise würden nach einer gewissen Zeit akzeptiert. Die Motoren würden klimafreundlicher, "aber PS-stärkere Autos werden mit hoher Wahrscheinlichkeit unser Straßenbild auch in Zukunft prägen. Das lassen lange Datenreihen aus der Vergangenheit vermuten." (dpa)

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KOMMENTARE


Beobachter

29.06.2020 - 18:29 Uhr

Immer mehr Menschen mit immer größerem Kompensationsbedürfnis, welche sich immer mehr ihre eigenen Straßenverkehrsregeln verschaffen ... Schneller wird man dadurch nicht, wenn man reist ... Man muss bloß mal Hannover-Köln ausprobieren ...


Rainer

30.06.2020 - 15:03 Uhr

Mein Eindruck in den letzten Jahren ist aber halt auch, dass die Leute immer weitere regelmäßige oder gar tägliche Wege in Kauf nehmen, z. B. ich selbst. Ich fahre 70 km pro Weg zur Arbeit. So viele Kilometer sitze ich sicherlich nicht gerne in einem VW Up oder Fiat Panda, da darf es schon wegen Komfort ein Golf sein. Dazu fahre ich einen Diesel (EURO 6). Ich bin mir nicht 100% sicher, aber gibt es Autos der Golf-Klasse als Diesel mit weniger als 100 PS?


F.C.

30.06.2020 - 15:20 Uhr

Das hat leider schon lange nichts mehr mit Reisen zu tun auf unseren Straßen. Hier werden Aggressionen und Machtspiele ausgelebt und probiert, die einfach nur gefährlich sind und unangebracht. Ich fahre auch gerne schnell, aber mit Bewusstsein und Wertschätzung den anderen gegenüber, aber was ich seit langem erlebe (ca. 50tkm p.a. ohne Strafzettel oder Punkte), ist einfach nicht mehr normal. Es macht einfach keine Freude mehr und ich wundere mich immer noch, dass die meisten vor den Strafen oder erwischt werden nicht abschrecken.


Dieter

30.06.2020 - 16:14 Uhr

Ja ja, die Experten ... Konnte man 1990 einen Golf noch mit 55 PS als Benziner und 54 PS als Diesel kaufen, geht die Motorenpalette beim Golf 7 erst bei 85/ 90 PS los. Aber klar, liegt sicher nur am Kaufverhalten und nicht vielleicht auch am veränderten Angebot der Hersteller. Könnte es nicht evtl. sein, dass es durch die technischen Weiterentwicklungen der Fahrzeuge und den dadurch zunehmenden Leergewichten auch durchweg stärkere Motoren gebraucht hat und sich schon alleine dadurch die durchschnittliche Leistung je Kfz erhöht haben muss? Nein, ich schreibe jetzt nicht, was ein Golf II 1990 gewogen hat und was ein Golf 7 heute wiegt ... Kleiner Tipp für die nächste "Analyse", vielleicht ermittelt man mal, wie sich der Anteil Radio-/Cassettengeräte seit 1990 bis heute verändert hat, bestimmt auch interessant.


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