Der Volkswagen-Konzern bleibt nach einer Studie des Center of Automotive Management (CAM) der mit Abstand innovativste Autokonzern der Welt. Die Wolfsburger überzeugten durch eine besonders hohe Zahl und durch die technologische Breite ihrer Neuerungen, sagte CAM-Geschäftsführer Stefan Bratzel zur Preisverleihung in Frankfurt. VW habe im vergangenen Jahr seine Innovationskraft anders als fast alle anderen Konzerne gegenüber dem Vorjahr sogar noch gesteigert.
Als "innovationsstärkste Marke" wurde Mercedes-Benz ausgezeichnet. Audi verbesserte sich deutlich und wurde in dem Ranking nach einem achten Platz im Vorjahr Zweiter vor Vorjahressieger BMW.
In der Rangliste der 18 Autokonzerne folgt Daimler auf Platz zwei vor Toyota und der Opel-Mutter General Motors (GM). Auf Platz fünf rangiert BMW. Schlusslicht ist Suzuki. Die Ergebnisse zeigten eindrucksvoll die Leistungsfähigkeit der deutschen Automobilindustrie, erklärte Felix Kuhnert, Leiter des Bereichs Automotive beim Beratungsunternehmens PwC (PricewaterhouseCoopers) in Deutschland und Europa.
"Grundlage für profitables Wachstum"
In Zeiten des Technologiewandels sei eine hohe Innovationskraft eine wichtige Erfolgs- und Überlebensbedingung, betonte Bratzel: "Dass die deutschen Hersteller bei Innovationen weltweit führend sind, ist eine zentrale Grundlage für profitables Wachstums, auf der man sich jedoch nicht ausruhen sollte."
Das CAM analysiert seit acht Jahren fahrzeugtechnische Innovationen von 18 Automobilkonzernen mit 52 Marken. Bewertet werden Neuerungen, die einen spürbaren zusätzlichen Kundennutzen bieten und die bereits verfügbar oder zumindest in entwickelten Prototypen vorgestellt worden sind. In die Analyse gingen 791 Innovationen ein. Auf die deutschen Autokonzerne entfielen dabei 39 Prozent aller Neuheiten, gefolgt von den japanischen Herstellern mit 23 Prozent.
Daimler stark bei Sicherheitssystemen
Auffallend ist laut Bratzel das Engagement der Autoindustrie in der Kategorie "Aktive/passive Sicherheitssysteme": Mit insgesamt 209 Innovationen verzeichnet das CAM hier 30 Prozent mehr Neuheiten als im Vorjahr und mehr als vier Mal so viele wie im Jahr 2006. Punktsieger wurde hier der Daimler-Konzern mit 26 Innovationen.
Bei "Konventionellen Antrieben" und "Alternativen Antriebe" hatte Volkswagen die Nase vorne. Der Konzern habe nicht nur die meisten Innovationen eingeführt, sondern auch Effizienzgewinne durch eine breite Einführung neuer Motoren, aber auch durch alternative Antriebsformen wie Hybride oder Erdgasmotoren realisiert, hieß es. Einen weiteren Titel gab es für die Wolfsburger in der Kategorie "Informations- und Kommunikationssysteme".
Toyota sicherte sich den Sonderpreis für die besten Innovationen der alternativen Antriebe, die bereits in Serie eingeführt wurden. Für den souveränen Sieg der Japaner sorgten ihre Neuerungen bei den Vollhybrid-Modellen. "Toyota hat den Hybrid nicht nur salonfähig gemacht, sondern bleibt mit dem höchsten Reifegrad der Neuerungen weiterhin der Treiber in diesem Feld", lautet das Expertenurteil.
Renault spektakulär
Im Bereich "Fahrzeugkonzepte" setzte sich Renault als einfallsreichster Konzern durch. Spektakulärste Neuerung 2012 war für Bratzel der Twizy, "mit dem es Renault erstmals geschafft hat, das Elektroauto in einem niedrigeren Preissegment einzuführen". Zum ersten Mal geehrt wurde auch der Ideenreichtum der Autozulieferer. Die fünf Preisträger: Bosch (Antriebstechnik; Elektrik/Elektronik), ZF Friedrichshafen (Chassis), Brose (Karosserie und Exterieur) sowie Johnson Controls (Interieur). (dpa/rp)
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- CAM: Automotive Innovations 2013 - Charts (862.0 KB, PDF)
Kategorie | Preisträger | Zahl der Innovationen | davon Weltneuheiten | Innovationsstärke-Index |
Innovationsstärkster Autokonzern 2013 | Volkswagen | 185 | 32 | 180 |
Daimler | 71 | 18 | 100 | |
Toyota | 67 | 13 | 84 | |
Innovationsstärkste Automarke 2013 | Mercedes-Benz | 67 | 18 | 97 |
Audi | 57 | 20 | 69 | |
BMW | 47 | 6 | 65 |