Angesichts großer Geldprobleme ist der niederländische Sportwagenhersteller Spyker in den Gläubigerschutz geflüchtet. Das zuständige Gericht habe einem Antrag auf Zahlungsaufschub stattgegeben, teilte das Unternehmen am Dienstag in Zeewolde mit. Ziel sei die finanzielle Reorganisation von Spyker. Während der Dauer der Insolvenz, die mit dem US-Verfahren Chapter 11 vergleichbar sei, wolle man das Kerngeschäft aufrecht erhalten, hieß es.
Die Marke Spyker war 1999 vom Multimilliardär Victor Muller reaktiviert worden. Bekannt wurde das Unternehmen in den vergangenen Jahren nicht nur durch luxuriöse Sportwagen, sondern auch mit einem Engagement in der Formel 1 (2007) und dem Kauf des Autobauers Saab von General Motors (2010). Die Wiederbelebung der schwedischen Traditionsmarke scheiterte aber, viel Geld wurde verbrannt.
Das Management von Spyker habe in den vergangenen zwölf Monaten einen Sanierungsplan ausgearbeitet, sagte CEO Muller. Dieser solle zusammen mit dem vom Gericht bestellten Verwalter umgesetzt werden. Vorgesehen ist unter anderem die Weiterentwicklung des B6 Venator Concept und eine Fusion mit einem US-Hersteller von Elektroflugzeugen, deren Technologien künftig auch in den Sportwagen zum Einsatz kommen sollen. Muller betonte: "Spyker wird nach dem Verfahren ein stärkeres und innovativeres Unternehmen sein." (rp)