Ausgabe 03/2009: Showtime

ShowtimeMesse E In Detroit herrschte nicht überall Showtime. Die großen Drei hängen am Tropf. Primus Toyota liegt im Koma. Nur die Deutschen feierten Partys.Von Ralph M. MeunzelDie unerwartete Flaute der erfolgsverwöhnten Autoindustrie traf im vergangenen Jahr vor allem den US-Markt. Im Vergleich zum Vorjahr wurden aufgrund der Preisexplosion beim Kraftstoff und der anschließenden Finanzkrise drei Millionen weniger Pkw, SUV und Pick-up abgesetzt (2007/16,2 Millionen). Der ungewöhnliche Einbruch brachte General Motors (GM), Ford und Chrysler gewaltig ins Trudeln. Nur eine kräftige Finanzspritze der Regierung verschaffte GM und Chrysler eine Verschnaufpause. Ford geht es etwas besser. SinneswandelZur Detroiter Autoshow vom 11. bis 25. Januar durfte man also auf Lösungen der Schlüsselindustrie hoffen. Der Sinneswandel ist mit sparsamen, verbrauchsreduzierten Modellen in Form von Hybrid-, Plug-in-Hybrid oder reinen Elektromobilen, aber auch kleineren Benzinmodellen auf dem Messeparkett geglückt. Klar ist allerdings, dass die Serienreife der vorgestellten Konzepte erst 2010 oder 2011 erreicht wird. Das gilt z. B. für den Ford Fusion Hybrid, das Elektroauto Chevrolet Volt oder den Chrysler 200C LV. Mit zwei Hybridmodellen der dritten Generation, Toyota Prius III und Honda Insight (Einstiegspreis 17.600 Euro), zeigten die beiden japanischen Hersteller, wer den "State of the art" bei dieser Technologie definiert. Dennoch fragt man sich, warum sich Toyota insgesamt so depressiv und lustlos präsentiert. Auf der Pressekonferenz hätte man vom ehemaligen Branchenprimus mehr Zuversicht erwartet. Die drastischen Einbrüche haben anscheinend das gesamte Management gelähmt.Das Ende der Absatzkrise in den Vereinigten Staaten war in Detroit nicht absehbar. Es liegt ja nicht am fehlenden Angebot, sondern an den Auswirkungen der Wirtschaftskrise mit Kaufzurückhaltung und Arbeitslosigkeit. Die amerikanischen Hersteller gehen davon aus, 2009 als selbstständige Unternehmen zu überstehen. Viele Experten und auch die Hersteller selbst rechnen aber mit einem weiteren Loch bei den Autokäufen: Man spricht von 10 bis 11 Millionen Verkäufen – also noch mal zwei bis drei Millionen weniger als im Vorjahr 2008. Das wird sich auch auf die amerikanischen Händler auswirken. Ein größeres Autohaus-Sterben ist nicht auszuschließen.Auch die deutsche Industrie sieht auf dem schwierigen US-Markt noch kein Ende der Durststrecke, will aber angreifen. "Wir gehen in Zeiten der Krise in die Offensive", sagte der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, in Detroit. Punkten will der Präsident mit Sprit sparender und umweltfreundlicher Technologie. Der Marktanteil von derzeit sieben Prozent soll mittelfristig auf zehn Prozent steigern.Wissmann äußerte die Hoffnung, dass es im vierten Quartal 2009 wieder langsam bergauf gehe. Die deutschen Premiummarken inklusive Volkswagen präsentierten mit der neuen E-Klasse, Audi A7, dem BMW Z4 und dem Mini Cabrio eine Fülle von neuen Modellen und strotzten vor Selbstbewusstsein. zLesen SIe hier...... was die Detroiter Messehallen als Stimmungsbarometer für das Schicksalsjahr 2009 erwarten lassen.Subaru: Nicht unzufrieden Subaru-Chef Jens Becker freut sich über den neuen Legacy (Bild unten), der in Detroit als Studie vorgestellt wurde, die sich stark am Serienmodell orientiert. Im Herbst kommt das neue Modell, das die Marke emotional aufladen soll, nach Deutschland. Becker registrierte bei den amerikanischen Herstellern Zweckoptimismus und vermisste die vormals pompösen Stände keineswegs. Er erinnerte an die Zulieferer und Händler, die teilweise stärker als die Industrie leiden würden. Auch Subaru spüre in Japan und USA die Absatzschwäche. In Deutschland hingegen konnte die Marke um 13 Prozent zulegen. "Unsere Händler sind insgesamt nicht unzufrieden", so Becker zum Jahresergebnis. Im kommenden Jahr möchte man sich von 9.600 auf 11.000 Einheiten steigern. Werde das ehrgeizige Ziel aufgrund wirtschaftlicher Entwicklung nicht erreicht, müsse man das Jahresziel eben korrigieren, so Becker. KurzfassungDer Automobilmarkt in den USA schwächelt gewaltig. Die Fakten: 1. In den USA wurden 2008 rund 3 Millionen Pkw, SUV und Pick-ups weniger abgesetzt als im Vorjahr (2007 = 16,2 Mio.)2. Für 2009 rechnet man mit einem weiteren Rückgang auf nur noch 10 bis 11 Millionen Neuwagenverkäufen.3. Die Hoffnungsträger der angeschlagenen Big Three heißen z. B. Chevrolet Volt, Ford Fusion Hybrid oder Chrysler 200C LV.4. Die deutsche Autoindustrie will der Krise offensiv begegnen.KurzfassungDer Automobilmarkt in den USA schwächelt gewaltig. Die Fakten: 1. In den USA wurden 2008 rund 3 Millionen Pkw, SUV und Pick-ups weniger abgesetzt als im Vorjahr (2007 = 16,2 Mio.)2. Für 2009 rechnet man mit einem weiteren Rückgang auf nur noch 10 bis 11 Millionen Neuwagenverkäufen.3. Die Hoffnungsträger der angeschlagenen Big Three heißen z. B. Chevrolet Volt, Ford Fusion Hybrid oder Chrysler 200C LV.4. Die deutsche Autoindustrie will der Krise offensiv begegnen.ShowtimeMesse E In Detroit herrschte nicht überall Showtime. Die großen Drei hängen am Tropf. Primus Toyota liegt im Koma. Nur die Deutschen feierten Partys.Von Ralph M. MeunzelDie unerwartete Flaute der erfolgsverwöhnten Autoindustrie traf im vergangenen Jahr vor allem den US-Markt. Im Vergleich zum Vorjahr wurden aufgrund der Preisexplosion beim Kraftstoff und der anschließenden Finanzkrise drei Millionen weniger Pkw, SUV und Pick-up abgesetzt (2007/16,2 Millionen). Der ungewöhnliche Einbruch brachte General Motors (GM), Ford und Chrysler gewaltig ins Trudeln. Nur eine kräftige Finanzspritze der Regierung verschaffte GM und Chrysler eine Verschnaufpause. Ford geht es etwas besser. SinneswandelZur Detroiter Autoshow vom 11. bis 25. Januar durfte man also auf Lösungen der Schlüsselindustrie hoffen. Der Sinneswandel ist mit sparsamen, verbrauchsreduzierten Modellen in Form von Hybrid-, Plug-in-Hybrid oder reinen Elektromobilen, aber auch kleineren Benzinmodellen auf dem Messeparkett geglückt. Klar ist allerdings, dass die Serienreife der vorgestellten Konzepte erst 2010 oder 2011 erreicht wird. Das gilt z. B. für den Ford Fusion Hybrid, das Elektroauto Chevrolet Volt oder den Chrysler 200C LV. Mit zwei Hybridmodellen der dritten Generation, Toyota Prius III und Honda Insight (Einstiegspreis 17.600 Euro), zeigten die beiden japanischen Hersteller, wer den "State of the art" bei dieser Technologie definiert. Dennoch fragt man sich, warum sich Toyota insgesamt so depressiv und lustlos präsentiert. Auf der Pressekonferenz hätte man vom ehemaligen Branchenprimus mehr Zuversicht erwartet. Die drastischen Einbrüche haben anscheinend das gesamte Management gelähmt.Das Ende der Absatzkrise in den Vereinigten Staaten war in Detroit nicht absehbar. Es liegt ja nicht am fehlenden Angebot, sondern an den Auswirkungen der Wirtschaftskrise mit Kaufzurückhaltung und Arbeitslosigkeit. Die amerikanischen Hersteller gehen davon aus, 2009 als selbstständige Unternehmen zu überstehen. Viele Experten und auch die Hersteller selbst rechnen aber mit einem weiteren Loch bei den Autokäufen: Man spricht von 10 bis 11 Millionen Verkäufen – also noch mal zwei bis drei Millionen weniger als im Vorjahr 2008. Das wird sich auch auf die amerikanischen Händler auswirken. Ein größeres Autohaus-Sterben ist nicht auszuschließen.Auch die deutsche Industrie sieht auf dem schwierigen US-Markt noch kein Ende der Durststrecke, will aber angreifen. "Wir gehen in Zeiten der Krise in die Offensive", sagte der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, in Detroit. Punkten will der Präsident mit Sprit sparender und umweltfreundlicher Technologie. Der Marktanteil von derzeit sieben Prozent soll mittelfristig auf zehn Prozent steigern.Wissmann äußerte die Hoffnung, dass es im vierten Quartal 2009 wieder langsam bergauf gehe. Die deutschen Premiummarken inklusive Volkswagen präsentierten mit der neuen E-Klasse, Audi A7, dem BMW Z4 und dem Mini Cabrio eine Fülle von neuen Modellen und strotzten vor Selbstbewusstsein. zLesen SIe hier...... was die Detroiter Messehallen als Stimmungsbarometer für das Schicksalsjahr 2009 erwarten lassen.Subaru: Nicht unzufrieden Subaru-Chef Jens Becker freut sich über den neuen Legacy (Bild unten), der in Detroit als Studie vorgestellt wurde, die sich stark am Serienmodell orientiert. Im Herbst kommt das neue Modell, das die Marke emotional aufladen soll, nach Deutschland. Becker registrierte bei den amerikanischen Herstellern Zweckoptimismus und vermisste die vormals pompösen Stände keineswegs. Er erinnerte an die Zulieferer und Händler, die teilweise stärker als die Industrie leiden würden. Auch Subaru spüre in Japan und USA die Absatzschwäche. In Deutschland hingegen konnte die Marke um 13 Prozent zulegen. "Unsere Händler sind insgesamt nicht unzufrieden", so Becker zum Jahresergebnis. Im kommenden Jahr möchte man sich von 9.600 auf 11.000 Einheiten steigern. Werde das ehrgeizige Ziel aufgrund wirtschaftlicher Entwicklung nicht erreicht, müsse man das Jahresziel eben korrigieren, so Becker.

Ausgabe 03/2009: Showtime

Showtime

MEISTGELESEN

Dacia Bigster: Mit Gas und Strom

Importmarken: Hyundai integriert Genesis

VW Tayron und Skoda Kodiaq im Vergleich: Zwei aus einem Stahl

STELLENANGEBOTE

Strategischer Einkäufer Freizeitfahrzeuge / Caravaning (m/w/d)

Volvo Gebrauchtwagenverkäufer (m/w/d)

Student (m/w/d) Duales Studium Maschinenbau

Volkswagen Serviceberater (m/w/d)

Neu- und Gebrauchtwagenverkäufer (m/w/d)

WEITERLESEN

NEWSLETTER