Werkstattprozesse sind äußerst komplex. Von der Industrie mit dem Teilegroßhändler über die Werkstatt im Autohaus selbst bis hin zu den Kunden sind viele Beteiligte in die Abläufe eingebunden. Und für jeden dieser Prozessteilnehmer müssen ganz individuelle Anforderung erfüllt werden. Genau hier setzt das IT-Unternehmen Topmotive mit seinem Produktportfolio in der Zukunftswerkstatt 4.0 an.
Drei Produkte im Testbetrieb
In Esslingen kann Topmotive gleich drei seiner Produkte auf Herz und Nieren prüfen. Eines davon ist das selbstlernende Informationssystem Next, ein weiterentwickeltes Katalogsystem für Großhändler und Werkstätten, das unter anderem über eine selbstlernende Fahrzeugakte verfügt, die erlerntes Wissen immer wieder neu zugänglich macht, sowie über ein Datenoptimierungs-Tool (kurz DOM genannt), das eine Vielzahl an Artikeldaten und deren Darstellung im Katalog optimiert und entsprechend ordnet.
Ebenfalls im Testbetrieb befindet sich dort das Warenwirtschaftssystem TM Erik für die Werkstatt. Das cloudbasierte System ist in mehreren Sprachen erhältlich und an die Prozesse des jeweiligen Betriebs anpassbar. Es ist direkt an das jeweilige Katalogsystem des Großhändlers angebunden und liefert neben dem auf Wunsch vollständig automatisierten Logistikprozess für Teile auch sämtliche Diagnose-Informationen wie Wartungspläne, Checklisten und Kunden- bzw. Fahrzeugdaten, die dem Service-Mitarbeiter jederzeit zur Verfügung stehen.
Das dritte Topmotive-Modul in der Zukunftswerkstatt ist die App Cartelligence. Hier steht die Kommunikation mit dem Endkunden im Vordergrund. Der Kunde hat somit die Möglichkeit, mit seiner Werkstatt in Kontakt zu treten. Im Gegenzug können die Werkstätten eigene Informationen in Echtzeit in die App einbinden.
"Die Zukunftswerkstatt ist ein Driver für echte Innovation und das ohne den wirtschaftlichen Druck durch Businessmodelle."
Krunoslav Bagaric, Geschäftsführer Topmotive
Schneller und transparenter
Somit stehen vom Teilegroßhandel bis zum Kunden alle Beteiligten in der Werkstattprozesskette automatisch in Kontakt, ohne dass sie das unbedingt mitbekommen. Im Idealfall wird ein Fahrzeug bei der Dialogannahme komplett beschrieben. Werden für eine Reparatur beispielsweise Ersatzteile benötigt, ist der Mitarbeiter im Service direkt im Backend mit der Teilelogistik verbunden und kann Kosten und Verfügbarkeit abfragen. Sämtliche Ergebnisse kann er anschließend in einem Schadensbericht an den Kunden digital übermitteln. Dieser muss die Reparatur nur noch freigeben, was er ebenfalls digital zu einem selbstgewählten Zeitpunkt erledigen kann. Das System würde automatisch die benötigten Ersatzteile bestellen, ohne dass der Werkstattmitarbeiter noch manuell in den Prozess eingreifen muss.
Innovation ohne Druck
Im Livebetrieb ist es immer schwer, neue Produkte oder Produktanpassungen zu testen. Deshalb ist für Topmotive-Geschäftsführer Krunoslav Bagaric die Zukunftswerkstatt die ideale Umgebung, für digitale Anwendungen den Livebetrieb zu simulieren: "Die Zukunftswerkstatt ist ein Driver für Innovation und das ohne den wirtschaftlichen Druck durch Businessmodelle. Hier können wir Inhalte von allen Seiten beleuchten und aus den gesammelten Erfahrungen lernen."
Seit Kurzem ist Topmotive strategischer Partner der Zukunftswerkstatt und hat in Kooperation mit der Hochschule der Medien Stuttgart ein Jahr lang sämtliche Prozesse und Beteiligte am Werkstattprozess untersucht. Ziel war es, einen genauen Querschnitt zu den Anforderungen von Werkstatt, Teileindustrie, Versicherungen, Flotten und Privatkonsumenten zu zeichnen, um die Produkte an die jeweiligen Anforderungen anzupassen.
Topmotive unterstützt die Vernetzung sämtlicher Stakeholder, die in die Werkstattprozesse eingebunden sind. Durch die Zusammenarbeit aller Beteiligten öffnen sich auch Türen für zukünftige Kooperationen – auch zwischen den Händlern selbst. Dadurch können laut Krunoslav Bagaric weitere Synergien entstehen, die den technischen Fortschritt im Autohandel vorantreiben.