Seat-CEO Wayne Griffiths nimmt den Markteintritt neuer Wettbewerber aus Asien und den USA sportlich. "Die Welt braucht neue Marken", sagte der Spitzenmanager beim 23. IfA Branchengipfel in Nürtingen mit Blick auf die zunehmende Markenvielfalt in der Automobilbranche. Die Disruption bei Technologie und Geschäftsmodell biete gerade jetzt eine einmalige Chance.
Griffiths führte als Paradebeispiel den Erfolg der 2018 gegründeten Seat-Tochter Cupra an. "Die jungen Generationen wollen andere Autos und Marken fahren als ihre Eltern und Großeltern", erklärte er. Für diese Kunden hätten Werte wie Prestige, Status oder Luxus keine Prioriät mehr. Automarken, die sich nur auf ihre Vergangenheit stützten oder im Hier und Jetzt verharrten, würden vom Markt verschwinden.
Der CEO sieht Cupra folglich auch als Antwort des Volkswagen-Konzerns auf neue Player wie Tesla, Nio oder Polestar. Die selbsternannte Challenger-Brand bewege sich zwischen Massen- und Premiummarkt und stelle auch innerhalb der Autogruppe keine Konkurrenz dar, betonte Griffiths. Er verwies auf die jungen, zahlungskräftigen Käufer, die für einen neuen Cupra im Schnitt zwischen 40.000 und 45.000 Euro investieren würden.
IfA Branchengipfel 2022
BildergalerieLaut Griffiths wird Cupra den Absatz im laufenden Jahr verdoppeln (2021: rund 80.000 Fahrzeuge). Als wichtiges Asset – auch gegenüber neuen Anbietern – sieht er den starken Vertrieb. Der Kunde brauche auch künftig persönliche Betreuung und den Service durch den Handel, betonte der Manager. Wörtlich: "Cupra ist erfolgreich, weil wir eine geile Marke sind und weil wir ein starkes Händlernetz haben." Gleichwohl setze man auf moderne Formate wie das Agenturmodell bei E-Autos und den volldigitalen Verkaufsprozess.
Die 23. Ausgabe des IfA Branchengipfels stand unter dem Motto "Challenges Ahead ‒ Restart Future". Mit über 500 Teilnehmern zählt der Kongress zu den wichtigsten Fachveranstaltungen für die deutsche Automobilwirtschaft.