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Schärfere CO2-Vorgaben: VW-Chef warnt vor Arbeitsplatzverlusten

21.09.2020 10:08 Uhr
Schärfere CO2-Vorgaben: VW-Chef warnt vor Arbeitsplatzverlusten
Produktion des VW-Elektroautos ID.3 in Zwickau
© Foto: VW

Der Übergang zum Elektrofahrzeug wird in den kommenden Jahren Tausende Jobs in der europäischen Autoindustrie kosten. Beschleunigt die geplante CO2-Verschärfung der EU die Erosion?

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Volkswagen-Chef Herbert Diess fürchtet zusätzliche Insolvenzen und Arbeitsplatzverluste in der Autoindustrie, wenn die EU-Kommission die CO2-Vorgaben für die Autobauer verschärfen sollte. "Eine schnellere Transformation bedeutet auch, dass mehr Arbeitsplätze und ganze Firmen in bestimmten Bereichen unter Druck geraten oder verloren gehen", sagte Diess der Zeitung"Welt am Sonntag". In anderen Bereichen würden dafür neue entstehen.

Wenn man den Wandel schneller erreichen wolle, seien dafür auch die richtigen Rahmenbedingungen nötig, sagte Diess. "So lange der Dieselpreis bei nur einem Euro pro Liter auf einem langjährigen Tiefpunkt liegt, wird das schwierig." Diess' Vorgänger Matthias Müller hatte Ende 2017 eine Abschaffung des Steuervorteils für Dieselkraftstoff ins Spiel gebracht.

Die Autoindustrie muss sich bis 2030 auf strengere Grenzen für den Ausstoß von Kohlendioxid einstellen. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hatte als neues EU-Klimaziel vorgeschlagen, den Ausstoß von Treibhausgasen in der Europäischen Union bis 2030 um mindestens 55 Prozent unter den Wert von 1990 zu drücken – statt der bisher anvisierten 40 Prozent. Das bedeutet, dass auch der CO2-Ausstoß bei Autos stärker sinken muss.

Aus Sicht des Branchenexperten Ferdinand Dudenhöffer wird die Verschärfung der EU-Klimaziele die deutsche Autoindustrie weniger hart treffen als befürchtet. Er erwarte, dass durch die erhöhten CO2-Reduktionsziele in der Branche maximal 13.000 Stellen zusätzlich gestrichen werden müssen, wie laut "Welt am Sonntag"aus Berechnungen Dudenhöffers hervorgeht.

Zugleich würden aber neue Arbeitsplätze entstehen – möglicherweise in ähnlichem Umfang. Insgesamt rechnet Dudenhöffer damit, dass durch den Übergang zum Elektroauto unter dem Strich rund 100.000 Jobs bis 2030 in der Autoindustrie wegfallen werden. Das schärfere Reduktionsziel ist in dieser Rechnung bereits enthalten. (dpa)

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KOMMENTARE


N.Eutrum

21.09.2020 - 12:54 Uhr

So, der VW-Chef beklagt, dass der aktuelle Dieselpreis zu "niedrig" sei ... Das lässt man sich doch mal auf der Zunge zergehen: Der Konzern, der sich die letzten Jahrzehnte dumm und dümmer an seinen verkauften Diesel-Fahrzeugen verdient hat, fordert höhere Dieselpreise! Trotz des ganzen Betrugs gibt es noch zigtausende Diesel-Fahrer des VW Konzerns, die trotz des erbärmlichen Umgangs im Dieselskandal noch halbwegs loyal zur Marke stehen. Und nur weil VW jetzt auf Teufel komm raus alles auf die E-Karte setzt, soll der Diesel schnellstmöglich unattraktiv gemacht werden - ich kenne keinen Konzernchef, der seinen eigenen Kunden jemals so offensichtlich in den Rücken gefallen ist. Wer als VW-, Skoda-, Seat-, Audi-Fahrer seinen Diesel jetzt gegen ein E-Fahrzeug aus dem Konzern tauscht,dem wäre aber auch wirklich nicht mehr zu helfen ...


Fachhändler

21.09.2020 - 14:00 Uhr

Den Tag, als Herr Dudenhöffer verdienter Rentner geworden war, hatte ich schon herbeigesehnt. Hoffnungsvoll, verbunden mit der Erwartung, dass ohne Hochschule im Hintergrund, keiner die Gedanken dieses Herrn mehr in die Welt trägt, erfreute ich mich des Ereignisses. Leider ist das Leben ja so bequem und das Erschließen neuer Wissensquellen auch nicht ganz einfach. Heute lege ich meine Hoffnung neu auf und freue mich auf den Tag ohne den Namen Dudenhöffer. Auch wenn es noch dauert.


Dieter M. Hölzel

22.09.2020 - 11:15 Uhr

So ist das bei VW und diesem H. Diess, unverschämt gegenüber allen Kunden, die von diesem Konzern ein Auto gekauft haben, besonders einen Diesel. Was denkt sich dieser Herr eigentlich? Für mich unfassbar, unglaubliche Arroganz, gepaart mit einer guten Portion Dummheit!


Alter Zausel

23.09.2020 - 10:20 Uhr

Diess: "So lange der Dieselpreis bei nur einem Euro pro Liter auf einem langjährigen Tiefpunkt liegt . . . . " Unfassbar - diese Aussage! Dass Pkw/SUV-Fahrer als Ausgleich eine deutlich höhere Kfz-Steuer zahlen, sollte auch ein Herr Diess wissen. Und das E-Mobilität nur eine Ergänzung zu den modernen Verbrennern sein kann u. weder umweltfreundlich noch für viele alltagstauglich ist, sollte er auch wissen! Audi, VW, MAN u. Scania Kunden sollten doch mal genauer überlegen, wo das nächste Fahrzeug beschafft wird.


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