Ausgabe 23-24/2011: Ruhig bleiben

Ruhig bleibenVertriebsprognose 2012 E Verbände und Institutionen schauen hoffend und bangend ins neue Jahr. Ein Tenor: Ruhe bewahren, keine hektischen Rabattaktionen. von Bernd DohrmannDie Automobilbranche blickt mit gemischten Gefühlen ins Autojahr 2012. Einerseits haben die positiven Entwicklungen des Jahres 2011, die einen unerwarteten Zuwachs von rund 9,0 Prozent bescheren, für Hoffnung auf eine Fortsetzung dieses Trends gesorgt, andererseits dämpfen Euro- und Wirtschaftskrise die Erwartungen spürbar. Immerhin gehen VDA, VDIK und ZDK in ihren Einschätzungen für 2012 zumindest von einem zwar schwierigen Autojahr 2012 aus, sehen aber das erwartete Ergebnis in etwa auf dem Niveau von 2011, der VDIK rechnet sogar mit leichtem Zuwachs. Neuheiten der IAA 2011 sorgen für Schwung in 2012 Als „Entwicklungsmotor“ werden sich vor allem die Volumenmodellneuheiten der jüngsten IAA erweisen, die bereits ab den ersten Monaten für Schwung sorgen können. Dabei sind nicht nur die deutschen Marken breit aufgestellt – von Up und Smart bis zu den neuen 911er-Versionen von Porsche –, auch die Importeure aus Europa und Übersee stehen mit einer großen Neuheitenflotte parat und werden hohe Präsenz in den Zulassungen zeigen. Spannend wird die Entwicklung der Elektrofahrzeuge, die mit dem Start von uneingeschränkt alltagstauglichen Modellen wie Opel Ampera und Chevrolet Volt dieses Thema weiter voranbringen. Bei den Stückzahlen werden sich E-Autos in 2012 aber noch nicht stark profilieren können. zVerband der AutomobilindustrieDie Politik ist gefragtMit Rekordzahlen bei Export, Produktion und Umsatz war 2011 für die deutsche Automobilindustrie ein erfolgreiches Jahr. 2012 wird die See stürmischer werden, aber wir bleiben auf Kurs. Wir rechnen erneut mit über 3,1 Millionen Pkw-Neuzulassungen – das entspricht dem Vorkrisenniveau der Jahre 2007/08 – und einer Inlandsproduktion in der Größenordnung von 2011, also mindestens 5,9 Mio. Neufahrzeuge. Auch beim Export erwarten wir eine stabile Entwicklung. Voraussetzung allerdings ist, dass es der Politik gelingt, die Finanzmärkte zu beruhigen und damit das Vertrauen der Konsumenten zu stärken.ZDKNeuwagen leicht runter, Service leicht raufFür das Jahr 2012 erwarten wir in unserer Branche eine stabile Geschäftsentwicklung. So gehen wir bei den Neuzulassungen von einem leichten Abschwung auf zirka 3,1 Millionen Einheiten aus. Auf dem Gebrauchtwagensektor ist ein Zuwachs auf 6,6 bis 6,7 Millionen Besitzumschreibungen zu erwarten. Das Servicegeschäft bleibt stabil mit leicht positiver Tendenz. Dabei setzen wir voraus, dass es nicht zu einer Zuspitzung der Staatsschuldenkrise kommt und sich die Wachstumsprognosen für Deutschland bei guter Lage auf dem Arbeitsmarkt, weiteren Lohnzuwächsen und einer daraus resultierenden positiven Konsumhaltung erfüllen.Pkw-Neuzulassungen: Prognose für 2012Gesamtmarkt 2012Eigene Marke, Pkw 2012EinheitenMA in %Alfa Romeo3,20 Millionen12.4000,39Audi3,10 Millionen252.0008,13BMW/Mini3,10 Millionen300.0009,68Chevrolet 3,20 Millionen32.0001,00Citroen3,20 Millionen70.0002,19Daihatsu3,10 Millionen3.5000,11Fiat3,20 Millionen96.0003,00Ford3,10 Millionen240.0007,74Honda3,20 Millionen38.0001,19Hyundai3,20 Millionen85.0002,66Jaguar3,20 Millionen3.5000,11Jeep 3,20 Millionen2.5000,08Kia3,20 Millionen55.0001,72Lada3,20 Millionen2.0000,06Lancia/Chrysler3,20 Millionen6.0000,19Land Rover3,20 Millionen8.8000,28Mazda3,20 Millionen45.0001,41Mercedes-B.3,10 Millionen310.00010,00Mitsubishi3,20 Millionen32.0001,00Nissan3,20 Millionen72.0002,25Opel/GM3,15 Millionen266.0008,44Peugeot3,10 Millionen101.0003,26Porsche3,15 Millionen22.0000,70Renault3,20 Millionen165.0005,16Seat3,15 Millionen63.0002,00Skoda3,15 Millionen148.0004,70Smart3,10 Millionen33.0001,06Subaru3,15 Millionen10.0000,32Suzuki3,10 Millionen36.0001,16Toyota/Lexus3,10 Millionen83.0002,68Volvo3,20 Millionen37.5001,17Volkswagen3,15 Millionen690.00021,90Sonstige5.0000,13Zusammen3,16 Millionen3.325.200105,9VDA3,10 MillionenVDIK3,20 MillionenZDK3,10 MillionenQuellen: Verbände, KBA, AUTO-TREND-/AUTOHAUS-Recherchekeine offiziellen Prognosen der Hersteller/Importeure!Stand: 09.12.2011IFA Konjunkturausblick für das Jahr 2012Große Chancen für „weiche Landung“Nach der starken Erholung des deutschen und des Weltautomobilmarktes im Jahr 2011 gehen wir davon aus, dass sich im Jahr 2012 der Wachstumsprozess weltweit verlangsamen, jedoch nicht in eine erneute Rezession stürzen wird. Trotz der unbestreitbaren politischen und gesamtwirtschaftlichen Risiken sind wir davon überzeugt, dass die Wachstumskräfte in den Schwellenländer stark genug bleiben werden, um die Automobilindustrie auf Kurs zu halten. In den USA rechnen wir im Wahljahr 2012 mit einem aktiven Konjunkturblick, so dass die Automobilnachfrage weiter ansteigen und sich ihrem langjährigen Niveau annähern wird.Konkret erwarten wir einen Anstieg des Weltmarktes im Jahr 2012 um 2,5 Prozent auf 60,55 Mio. Einheiten und damit eine Halbierung der Wachstumsrate gegenüber dem Jahr 2011. Wir sind damit etwas pessimistischer als der VDA, der mit einem Wachstum des Weltmarktes im Jahr 2012 um 4 Prozent rechnet. Für den deutschen Markt zeichnet sich in diesem Jahr ein Zulassungsvolumen von 3,15 Mio. Einheiten ab. Wir rechnen für das kommende Jahr erneut mit einem Zulassungsvolumen in dieser Größenordnung. Im Einzelnen gehen wir von der folgenden Entwicklung aus:Angesichts der stabilen Lage auf dem Arbeitsmarkt, einem anhaltend niedrigen Zinsniveau sowie einer verhaltenen Inflationsentwicklung halten wir bei den privaten Zulassungen ein Nachfrageniveau wie in diesem Jahr für möglich. Zu berücksichtigen ist auch die Flut an neuen Modellen, die im kommenden Jahr in den Markt eingeführt werden.Im Flottengeschäft erwarten wir angesichts der sich abschwächenden Konjunktur und der Eintrübung des Investitionsklimas einen leichten Rückgang. Auch bei den Vermietern gehen wir ebenfalls von einem leichten Rückgang aus.Dieser negative Effekt dürfte aber durch steigende Zulassungen der Hersteller und des Handels kompensiert werden. Angesichts der schwachen Konjunktur in Westeuropa ist davon auszugehen, dass die Hersteller wieder verstärkt zum Mittel der taktischen Zulassungen greifen werden. Unsere Prognose im Detail zeigt dieTabelle unten. * Hochrechnung ** Prognose Quelle: Institut für Automobilwirtschaft (IFA)IFA Marktprognose für das Jahr 20122008200920102011*2012**Privatkunden1.2402.3781.2441.2601.260Flotten693538615740710Hersteller246209216260280Handel593427553580595Vermieter317247288310305Gesamt3.0903.8072.9163.1503.150Verband des Kfz-Gewerbes BayernKluges Maß findenDas Autojahr 2012 wird unserer Einschätzung nach wieder ein erfolgreiches Jahr für den Kfz-Handel, wenn die Rahmenbedingungen günstig bleiben. Dies heißt, dass die Eurokrise nicht vor Ort ‚durchschlägt‘ und die Binnennachfrage stark bleibt.Die Rendite des Handels bleibt 2012 dann stabil, wenn die Hersteller und Importeure ein kluges Maß zwischen Angebot und Nachfrage finden und nicht Fahrzeuge, die sie anderswo nicht verkaufen können, auf den deutschen Markt werfen!Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK)Privater Konsum steigt2011 ist ein gutes Autojahr. Die Pkw-Neuzulassungen werden dank einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung bei 3,16 Millionen liegen. 2012 wird mit einem leichten Plus eine Stabilisierung des Pkw-Marktes auf einem von uns auch langfristig prognostizierten Niveau von bis zu 3,2 Millionen Pkw-Neuzulassungen erbringen. Die zu erwartende private Konsumnachfrage macht diese Entwicklung möglich. Allerdings gibt es auch Vorbehalte und Risiken. Die Verunsicherung der Bürger über die Entwicklung der Finanzmärkte weltweit und die immer noch nicht auf den Weg gebrachten Lösungen zur Bewältigung der Schuldenkrise in einigen Euro-Ländern schaffen kein Vertrauen und mindern den Optimismus, der uns allen gut täte! Der Nutzfahrzeugmarkt erlebt 2011 eine äußerst dynamische Entwicklung, mit 330.000 Einheiten wird fast das Rekordvolumen von 2008 erreicht. Unsere Prognose 2012 geht von 325.000 Nfz-Neuzulassungen aus.NÜRNBERGERRabattgefahr vorausFür 2012 rechne ich aufgrund der sich eintrübenden Konjunkturaussichten mit einem Markt von ca. 3 Mio. Neuzulassungen. Da sich die südeuropäischen Märkte für alle Hersteller schwierig gestalten werden, ist damit zu rechnen, dass alle Hersteller versuchen, mit Verkaufsprogrammen wenigstens im deutschen Markt ihre Verkaufsziele zu erreichen. Die negativen Auswirkungen derartiger – meist rabattgetriebener – Verkaufsprogramme auf die Rentabilität der Händler sind hinlänglich bekannt und stimmen nicht sonderlich optimistisch. Umso wichtiger ist es für jeden Händler, sein Finanzdienstleistungsgeschäft gut auszuschöpfen. Bei einer Erholung der Konjunktur bis 2013 ist auch mit einer entspannteren Lage auf dem Automarkt zu rechnen.

Mercedes-AMG PureSpeed: Nur 250 Stück

Absatzbilanz: Tesla verkauft 2024 weniger Autos

Vorstandswechsel bei der AVAG: Manuel Zösch übernimmt Finanzressort

Jacobs Automobile erweitert Portfolio: Fahrspaß auf drei Rädern

Multi-Risk-Policen für Autohäuser: AutoProtect wächst zum Jahresstart

Alle Schlagzeilen

Ausgabe 23-24/2011: Ruhig bleiben

Ruhig bleiben

MEISTGELESEN

Honda bringt Prelude zurück: Ab 2026 auch in Europa

Übersicht: Von diesen Autos mussten wir uns 2024 verabschieden

Führungswechsel bei Sternauto: Peter Heinrich wird neuer Chef

STELLENANGEBOTE

Volkswagen Kfz-Mechatroniker (m/w/d)

Werkstattleiter (m/w/d)

KFZ-Mechatroniker (m/w/d)

KFZ - Mechatroniker (M/W/D) - Ferrari

Handelsmarketingberater Automotive (m/w/d) im Außendienst

WEITERLESEN

NEWSLETTER