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Robotaxi-Fahrt im Gegenverkehr: Waymo verteidigt Verhalten des Fahrzeugs

23.04.2024 03:09 Uhr | Lesezeit: 3 min
Waymo-Tesfahrzeug von Jaguar
Ein selbstfahrendes Auto von Waymo ist in San Francisco in den Gegenverkehr gewechselt.
© Foto: Waymo

Robotaxis sollen viel umsichtiger und sicherer als Menschen fahren - doch plötzlich wechselt ein Wagen der Firma Waymo in den Gegenverkehr, weil seine Fahrspur belegt war. Waymo will daraus lernen.

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Der längere Ausflug eines Waymo-Robotaxis in den Gegenverkehr in San Francisco hat die Google-Schwesterfirma unter Erklärungsdruck gebracht. Auf einem im Internet veröffentlichten Video ist zu sehen, wie das Fahrzeug eine durchgezogene Linie überquert und ungefähr 30 Sekunden auf der Gegenfahrbahn unterwegs ist. Auf den beiden Fahrspuren auf der korrekten Seite war im Abendverkehr eine Gruppe von Menschen auf elektrischen Einrad-Rollern unterwegs. Statt abzuwarten, bis sie durchfahren, entschied sich die Software, im Gegenverkehr daneben zu fahren.

Waymo verteidigte das Verhalten des Fahrzeugs. Die Software sei davon ausgegangen, dass einer der Menschen stürzen könne und sei deswegen "umsichtig" auf die freie Gegenfahrbahn gewechselt, erklärte eine Sprecherin am Montag. Danach sei der Wagen zur Sicherheit der Rollerfahrer auf der Gegenfahrbahn geblieben, um ihnen nicht zu nahe zu kommen und niemandem den Weg abzuschneiden. Die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer habe oberste Priorität und man werde aus diesem "einmaligen Ereignis" lernen. Das gesamte Manöver sei von der Software beschlossen und ausgeführt worden, betonte sie.

San Francisco ist seit vergangenem Jahr ein einzigartiger Testfall für den kommerziellen Betrieb selbstfahrender Autos. Waymo und die Firma Cruise, die zum US-Autoriesen General Motors gehört, bekamen im Sommer die Erlaubnis, in der ganzen Stadt Robotaxi-Fahrten ohne Sicherheitsfahrer anzubieten.  Der Dienst von Cruise ist allerdings seit Anfang Oktober nach einem Unfall ausgesetzt. Eine Frau war von einem Auto mit einem Menschen am Steuer angefahren und vor das Cruise-Fahrzeug geschleudert worden.

Das Robotaxi konnte nicht mehr bremsen und die Passantin wurde unter ihm eingeklemmt. Danach versuchte der Wagen automatisch, an den Straßenrand zu fahren und schleifte sie mehrere Meter mit. GM tauschte nach dem Unfall den Großteil der Cruise-Führung aus und fängt erst jetzt wieder an, einige Wagen zunächst mit Menschen am Steuer erneut auf die Straße zu schicken, um das Kartenmaterial zu aktualisieren.

Die Waymo-Robotaxis waren dagegen in den vergangenen Monaten ohne größere Zwischenfälle in San Francisco unterwegs. Traditionell werfen Einwohner und öffentliche Verkehrsbetriebe ihnen auch eher vor, zu zaghaft zu agieren und deshalb gelegentlich den Verkehr zu blockieren. Entwickler selbstfahrender Autos hatten schon in den vergangenen Jahren versucht, die Software stärker dem Verhalten von Menschen in unkonventionellen Situation anzupassen.

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