Das vor starkem Personalabbau stehende Bochumer Opel-Werk hat gute Chancen auf zusätzliche Produktionskapazität durch Elektroautos. Kurzfristig hilft das dem Werk aber nicht: Die geplante Streichung von 1.800 Jobs in Bochum werde durch Elektroauto-Aufträge nicht abgewendet, sagte Opel-Chef Nick Reilly bei einer Veranstaltung zur Elektromobilität am Freitag in Bochum.
"Es sind ja noch einige Jahre, bis es losgeht und es werden zunächst nicht die großen Stückzahlen sein." Aussichten für Bochum gebe es beim Opel-Elektrofahrzeug Ampera, dessen Produktion 2011 unter dem Namen Volt in den USA startet und das in zwei bis drei Jahren nach Europa kommen soll. Das Unternehmen prüfe aber auch einen Elektroantrieb für den Siebensitzer Zafira, sagte Reilly.
"Wenn die elektrische Version des Zafira kommt, könnte er in Bochum produziert werden - die Chancen stehen gut dafür." Es gebe aber noch keine Festlegung für europäische Produktionsstandorte - weder beim Ampera noch bei anderen Wagen. Reilly betonte die besondere Bedeutung des Umfeldes für den Elektroautostandort. "Wir brauchen Schulung für Arbeiter und die Ingenieure an den Hochschulen, Training und Zulieferer", sagte er.
All das könne der Standort Bochum bieten, sagte der Bochumer Opel- Betriebsratschef Rainer Einenkel. Seit Jahren hätten sich rund um das Werk Zulieferer und ausgelagerte ehemalige Opel-Betriebsteile angesiedelt. Sie könnten die Keimzelle für ein neues Elektro-Cluster bei Opel in Bochum bilden. (dpa)