Der französische Reifenhersteller Michelin ist beim Blick auf die Entwicklung der Branche in diesem Jahr wegen der Lieferkettenprobleme und der steigenden Kosten etwas pessimistischer geworden. Trotzdem bekräftigte der Konzern nach den ersten sechs Monaten des Jahres seine Finanzziele für 2022.
Demnach soll das operative Ergebnis im laufenden Jahr auf mehr als 3,2 Milliarden Euro steigen. In den ersten sechs Monaten legte der operative Gewinn um acht Prozent auf 1,53 Milliarden Euro zu, wie der Continental-Konkurrent in Clermont-Ferrand mitteilte.Der Umsatz legte um fast ein Fünftel auf 13,3 Milliarden Euro zu.
Michelin profitierte dabei von deutlich höheren Preisen, die das Unternehmen bei seinen Kunden durchsetzen konnte. Dadurch konnten das geringere Absatzvolumen und die höheren Rohstoffkosten sowie höhere Logistik- und Produktionsaufwendungen mehr als kompensiert werden. Beim Blick auf den erwarteten Absatz des Gesamtmarkts reduzierte Michelin die Prognosen sowohl für die Zahl der verkauften Autos als auch für Lastwagen.
Der Konzern hatte erst am Dienstag einen weitreichenden Stellenabbau in Deutschland angekündigt (wir berichteten). So soll die Produktion an den Standorten Karlsruhe und Trier sowie die Lkw-Neureifen- und Halbfabrikatfertigung im saarländischen Homburg bis Ende 2025 schrittweise eingestellt werden. Davon sind insgesamt 1.410 Beschäftigte betroffen. Zudem will Michelin sein Kundenzentrum von Karlsruhe nach Polen verlagern. Das treffe weitere 122 Mitarbeiter, hieß es.