Der zweitgrößte US-Autobauer Ford hat das zweite Quartal trotz immenser Belastungen wegen der Corona-Krise mit Gewinn abgeschlossen. Grund war jedoch nicht das Autogeschäft, sondern die 3,5 Milliarden Dollar schwere Aufwertung einer Beteiligung an der Roboterauto-Firma Argo AI, wie Ford am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Wegen dieses Buchungseffekts wurde die Bilanz mit einem Überschuss von 1,1 Milliarden Dollar (0,9 Milliarden Euro) abgeschlossen. Letztlich kann sich Ford beim deutschen Partner Volkswagen bedanken, der 2,6 Milliarden Dollar in Argo AI gesteckt und den Wert der Firma damit kräftig erhöht hatte.
Das Tagesgeschäft von Ford litt unterdessen stark unter der Pandemie, die zu Werksschließungen und heftigen Absatzeinbußen führte. Die Erlöse fielen in den drei Monaten bis Ende Juni verglichen mit dem Vorjahreswert um 50 Prozent auf 19,4 Milliarden Dollar. Im Heimatmarkt Nordamerika - dem Profitzentrum des Konzerns - fiel vor Zinsen und Steuern ein Verlust von 974 Millionen Dollar an.
Insgesamt lag das bereinigte Betriebsergebnis mit 1,9 Milliarden Dollar im Minus. Das war jedoch noch deutlich besser als an der Wall Street erwartet. Die Aktie reagierte nachbörslich mit Kursaufschlägen. (dpa)
herbie