Der italienisch-amerikanische Autobauer Fiat Chrysler (FCA) ist in der Corona-Krise tief in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich stand im zweiten Quartal ein Verlust von 1,05 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Freitag in London mitteilte. Vor einem Jahr hatte FCA noch einen Gewinn von 4,65 Milliarden Euro gemacht.
Insgesamt verkaufte Fiat Chrysler in den Monaten von April bis Juni mit 424.000 Autos 63 Prozent weniger Fahrzeuge, weil die Bänder wochenlang still standen und die Nachfrage lange geradezu komplett wegfiel. Der Umsatz brach um 56 Prozent auf 11,7 Milliarden Euro ein.
Dabei blieb das Unternehmen auf dem so wichtigen US-Markt profitabel und erzielte dort noch einen kleinen operativen Gewinn. Vor allem in Europa fielen aber hohe Verluste an. In den USA verdient Chrysler mit seinen wuchtigen großen Trucks und SUV seit jeher den Großteil der Gewinne im Konzern, in Europa verkauft Fiat dagegen eher kleine und mittlere Kompaktwagen. Insgesamt stand im laufenden Tagesgeschäft vor Sonderposten ein Verlust von 928 Millionen Euro, Analysten hatten deutlich mehr befürchtet. Die Aktie lag in Mailand mit einem Prozent bei 8,89 Euro im Plus.
Das zweite Quartal habe gezeigt, dass entschiedenes Handeln und der außergewöhnliche Beitrag der Belegschaft es FCA möglich gemacht hätten, den Einfluss der Covid-19-Krise im Zaum zu halten, sagte Fiat-Chrysler-Chef Mike Manley. (dpa)