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Prognose zurückgezogen: Aston Martin schwächelt weiter

13.05.2020 07:52 Uhr
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Aston Martin ächzt unter der Corona-Krise.
© Foto: picture alliance / Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Der Luxuswagenbauer ist im ersten Quartal tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Die ursprüngliche Jahresprognose zieht der Hersteller des legendären James-Bond-Autos zurück.

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Der britische Luxussportwagenbauer Aston Martin ist im Zuge der Corona-Krise zum Jahresauftakt noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Im ersten Quartal hat sich der Verlust vor Steuern deutlich von 17,3 Millionen Pfund im Vorjahreszeitraum auf 118,9 Millionen Pfund ausgeweitet, wie das Unternehmen am Mittwoch in London mitteilte. Die Auslieferungen gingen um 45 Prozent auf 578 Autos zurück. Angesichts der Virus-Pandemie sei kein Ausblick aufs laufende Jahr möglich, die ursprüngliche Prognose zieht der Hersteller des legendären James-Bond-Autos zurück.

Nahezu alle Händler seien wegen der Virus-Pandemie zeitweise geschlossen gewesen, die Werke standen still. Dennoch laufe die Produktion des SUV DBX mittlerweile wie geplant an. Der Hoffnungsträger soll erstmals im Sommer ausgeliefert werden - es gebe zahlreiche Vorbestellungen, hieß es. Der Fokus liege nun weiterhin darauf, Angebot und Nachfrage auszubalancieren und den Lagerbestand bei Händlern zu verringern. Außerdem prüfe Aston Martin Möglichkeiten, um die Finanzlage weiter aufzubessern. Der Autobauer ist schon seit längerer Zeit in finanzieller Schieflage. Eine Kapitalerhöhung in Höhe von 536 Millionen Pfund sei im ersten Quartal abgeschlossen worden.

Die Misere des unter anderem mit Ferrari und der VW-Tochter Porsche konkurrierenden Autoherstellers lässt sich auch an der Entwicklung der Aktie ablesen. Zu Zeiten des Börsengangs im Oktober 2018 wurde das Papier noch bei 1.900 Pence gehandelt. Aktuell ist es nur rund 38 Pence wert, was für Anleger der ersten Stunde beinahe einem Totalverlust gleicht. Zuletzt sorgte bei den Investoren auch Unruhe im Management für Irritationen, wie etwa der im Februar überraschend verkündete Abgang des Finanzchefs. (dpa)

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KOMMENTARE


M.Bellinger

13.05.2020 - 23:56 Uhr

Ich habe es schon mal geschrieben, Aston Martin benötigt dringend eine engere Anbindung an einen kompetenten Automobilhersteller. Alleine werden die diese Misere nicht stemmen können. Es ist sicher günstiger, Motoren, Getriebe und evtl. Bodentruppen extern zu beziehen. Auch ein Lawrence Stroll wird hier nicht alleine gegensteuern können, noch schlimmer wenn AM komplett in die Schieflage gerät, ist sein Investment schnell verdampft. Im Übrigen haben fehlt den Engländern eine Art „Einstiegsmodell“ so um die € 100-120 TDT, um einen breiteren Markt erschließen zu können.


H.Wotton

14.05.2020 - 10:44 Uhr

@H. Bellinger. Da haben Sie völlig Recht. Hinzu kommt, aber das ist natürlich meine persönliche Meinung, die Vorgängermodelle wie V8 Vantage, DB9 mit DBS, Vanquish und Rapide (den es noch gibt, zumindest in der Preisliste) waren viel hübscher als die aktuelle Modellpalette. Der DBX sieht außen leider irgendwie nach einer Mischung aus "Ford -midsize -SUV" und China-Design aus, von der Machart innen wirkt ein Rapide viel hochwertiger. Schade, dass die seit dem DB7 gefundene Designsprache nicht weiterentwickelt wurde.


M.Bellinger

14.05.2020 - 11:14 Uhr

@ Recht haben sie. Die älteren Modelle DB 7/9 + Vantage lehnen sich sehr stark an die älteren klassischen AM Modelle ( DB 5+6/SV8 ) an. Dies hat wahrscheinlich auch zu einer treuen Kundenbindung geführt. Die neueren Kreationen sprechen die „alte“ Kundschaft weniger an und die jüngeren Käufer können mit dem konservativen Produkt weniger anfangen. Das ist die Misere aus Marketing und Vertriebssicht.


Carajan

14.05.2020 - 15:31 Uhr

Ich weiß nicht, was Lawrence Stroll dazu bewegt hat, hier unbedingt sein Geld zu versenken. Um seinem mäßig talentierten Sohn ein sportliches Umfeld zu bieten, hätte er diese Beteiligung nicht benötigt. Allen Hersteller in diesem „Super Hochpreis Segment“ wird bald die Luft ausgehen, es sei denn, sie sind Konzerntöchter wie Bentley, Bugatti oder Rolls-Royce. Wenn schon keine Konzerntochter, dann aber wenigstens eine satte Kapitalverflechtung mit einem Fabrikatshersteller. Wie schon von meinen Vorrednern richtig erwähnt, das Unternehmen benötigt ein Einstiegsmodell und eine mittelfristige Perspektive.


Jean-Marc Creuset

14.05.2020 - 17:31 Uhr

Eine ikonische Marke ist ein Kulturgut und die aktuelle Design-Sprache von AM bricht mit dem einzigartigen Stil des Hauses. Unter David Brown hatte man in genialer Weise den etwas angestaubten britischen Stil mit einer Prise Italianität aufgefrischt. Die DB4 und DB5 waren sozusagen 250 GTs mit "stiff upper lip". Mit den DB7 und folgenden Modellen war es Ian Callum gelungen, diesen Stil neu zu interpretieren. Was danach kam, ist plump aggressiv ohne den Sex-Appeal eines DB4 GT Zagato. Der Einstig-AM ist eigentlich der Jaguar F-Type, übrigens aus Ian Callums begnadeten "Bleistift".


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