Im Rechtsstreit um das Ende der Autofertigung im Opel-Werk Bochum will das Landgericht Darmstadt weitere Zeugen hören. Das erklärte das Gericht am Freitag. Der Bochumer Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel hatte der Adam Opel AG vorgeworfen, den Aufsichtsrat nicht korrekt über den Plan informiert zu haben, den Familienwagen Zafira von 2015 an im Stammwerk Rüsselsheim anstatt im Ruhrgebiet fertigen zu lassen.
Aus Einenkels Sicht wurde die Entscheidung zum Nachteil des Unternehmens gefasst, weil die Schließung gravierende finanzielle Auswirkungen auf den Gesamtkonzern habe. Zur Klärung der Vorwürfe will das Gericht am 20. Januar noch Zeugen aus der Opel-Rechtsabteilung hören - es gehe um die ordnungsgemäße Bestellung von Aufsichtsratsmitgliedern.
Für die zuletzt fast 3.000 Mitarbeiter des Autobauers in Bochum kommt eine Entscheidung des Gerichts ohnehin zu spät: Am 5. Dezember lief in dem Werk der letzte Wagen vom Band. Noch im Mai hatte Einenkel gehofft, das Werk mit seiner Klage retten zu können. Seinerzeit war der Versuch gescheitert, den Streit gütlich beizulegen. (dpa)