Von Patrick Neumann/AUTOHAUS
Größer könnte der Kontrast in der Alten Lokhalle in Mainz nicht sein: Während der Opel GT X Experimental am Dienstag mit seiner selbstbewussten Optik alle Blicke auf sich zieht, ist die lange Historie des Autobauers allgegenwärtig. Im Foyer weist das erste Auto von Opel, der Patentmotorwagen System Lutzmann aus dem Jahr 1899, darauf hin, dass die Rüsselsheimer kommendes Jahr ein stolzes 120-Jahre-Jubiläum feiern dürfen. Zudem macht der ikonografische CD Concept aus dem Jahr 1969 klar, welche Bedeutung Konzeptfahrzeuge in der langen Geschichte des Unternehmens haben. Um nur zwei Beispiele zu nennen.
"Wir bringen seit fast 120 Jahren die Technologien zu unseren Kunden", sagte Jürgen Keller bei der Präsentation des GT X Experimental – ein 4,06 Meter langes, vollelektrisches SUV mit markantem Blick. Dem Deutschland-Chef zufolge geht es Opel dabei um eine Vision, die die DNA der Marke weitertragen soll. Also keine Fingerübung für ein Segment, sondern eine Konzeption für alle Modelle.
Opel GT X Experimental - statische Premiere
BildergalerieUnd wie im Pace-Strategieplan formuliert, will man mit dieser Vision das Profil der Marke weiter schärfen. "Die DNA von Opel ist deutsch, nahbar und begeisternd", betonte Keller. Der Eindruck in der Alten Lokhalle: Unter dem PSA-Konzern-Dach wollen die Verantwortlichen tatkräftig die Chance nutzen, die Marke Opel profitabel, global und elektrisch aufzustellen. Was beispielsweise die Elektrifizierung angeht, gesellen sich 2019 – passend zum Jubiläumsjahr – der Opel Grandland X PHEV und der E-Corsa zur Modellpalette hinzu. Auch auf die "120 Jahre Modelle", die intensiv beworben werden sollen, können sich die Händler freuen.
Purismus angesagt
Als Markenbotschafter der Zukunft bringt der GT X Experimental drei spannende Elemente mit, die die Fans der Rüsselsheimer in den neuen Fahrzeugen ab Mitte der 2020er-Jahre öfter antreffen könnten: den "Opel Kompass" als Leitmotiv für Front- und Heckansicht, den fürs neue Markengesicht elementaren "Opel Vizor" sowie das sogenannte "Pure Panel" im Innenraum. Beim Zeichnen dieses Armaturenträgers ließen sich die Interieur-Designer von der Reduzierung auf das Wesentliche leiten. Der breite Bildschirm schickt demnach auch Bedienelemente, Knöpfe und Regler in Rente, wie wir sie aus den heutigen Serienmodellen kennen. Das wirkt luftig und alles andere als verspielt. Fazit der ersten Sitzprobe: Die Zukunft mit dem Blitz macht Lust auf mehr.
T.Urbschat