Der chinesische Autobauer Nio zückt den Rotstift. Medienberichten zufolge soll jeder zehnte Job gestrichen werden. Wie unter anderem die Nachrichtenagentur Reuters und die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) meldeten, soll der Stellenabbau noch im November abgeschlossen werden. Zudem kürze der Hersteller langfristigen Investitionen. Projekte, die nicht binnen drei Jahren zum Ergebnis beitrügen, würden aufgeschoben oder gestrichen, hieß es.
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Nio müsse "ineffiziente Positionen" und "doppelte Abteilungen" abbauen, zitiert die "FAZ" aus einem Brief, den Unternehmensgründer William Li am Freitag an Angestellte verschickt hatte. "Es tut mir leid für die Kollegen, die von den Anpassungen betroffen sind." Es handle sich um eine "schwierige, aber notwendige Entscheidung" angesichts "harten Wettbewerbs". Das Unternehmen hatte nach eigenen Angaben Ende 2022 knapp 27.000 Mitarbeiter.
Nio House Düsseldorf
BildergalerieNio gehört zu den chinesischen Autobauern, die in Europa bereits präsent sind. Doch die Expansion stockt. Bislang setzt das Unternehmen auf Abonnements, Leasing und Direktvertrieb. Insidern zufolge ziehen die Chinesen zum Ausbau ihres Geschäftes mittlerweile auch den Vertrieb über Händler in Betracht.
Auf dem deutschen Markt fallen die Nio-Verkaufszahlen bislang bescheiden aus, in diesem Jahr waren es 1.174 Neuzulassungen. Damit erreichte der Hersteller nicht einmal einen Marktanteil von 0,1 Prozent. Ende Oktober tauschte Nio auch seinen Deutschland-Chef aus. Marius Hayler übernahm den Posten von Ralph Kranz, der den Markteintritt gesteuert hatte und nur 19 Monate für das Unternehmen tätig war.