Der deutsche Pkw-Markt verzeichnete im November einen Rückgang von 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das geht aus der jüngsten Dataforce-Erhebung hervor. Dieser Rückgang ist jedoch relativ zu bewerten, da ein Arbeitstag weniger zur Verfügung stand. Die Detailanalysen der Vertriebskanäle zeigen dennoch ein differenziertes Bild.
- Privatmarkt: Ein Minus von 9,3 Prozent
- Relevanter Flottenmarkt: Ein Minus von 3,9 Prozent
Das Wachstum des Gesamtmarktes wurde maßgeblich durch Sondereinflüsse erzielt, die um 13 Prozent zulegten. Besonders hervorzuheben ist der Fahrzeughandel, der durch Eigenzulassungen um 16 Prozent wuchs. Auch der Fahrzeugbau (plus 7,4 Prozent) und die Autovermieter (plus 12,8 Prozent) trugen wesentlich dazu bei, oft durch Sonderaktionen und taktische Zulassungen.
Hybride dominieren Eigenzulassungen
Im Bereich der Hybride – sowohl Mildhybride als auch Vollhybride – war ein starkes Wachstum zu verzeichnen, nämlich plus 80 Prozent im Gesamtmarkt.
Die Eigenzulassungen trugen entscheidend dazu bei:
- Fahrzeugbau: plus 290 Prozent
- Autovermieter: plus175 Prozent
- Autohandel: plus 69 Prozent
Auch Plug-in-Hybride wuchsen mit 14 Prozent überdurchschnittlich, wobei dieses Wachstum vor allem aus den Kanälen Privat (plus 26 Prozent) und Flotte (plus 26 Prozent) resultierte. Eigenzulassungen gab es kaum.
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"Taktische Zulassungen verwässern die Entwicklung des Gesamtmarktes. Doch blickt man ein wenig hinter die Kulissen, so manifestiert sich das Bild eines schwächelnden Marktes", erklärt Julian Litzinger, Automotive Analyst bei Dataforce. "Zumindest für die Kundenseite ist das aber gar nicht verkehrt, denn die heutigen Eigenzulassungen kommen morgen mit starken Rabatten auf den Markt. Darüber dürfte sich kein Kunde beschweren."
Elektroautos im Rückwärtsgang
Reine Elektrofahrzeuge verzeichneten einen Rückgang um 22 Prozent, was auf strategische Entscheidungen der Hersteller zurückzuführen ist. Viele verschieben Auslieferungen ins nächste Jahr, um Bilanzziele zu optimieren. Besonders im Privatmarkt fiel der Rückgang mit minus 57 Prozent drastisch aus, was jedoch vor allem an Vorzieheffekten aus dem Vorjahr liegt, als das Ende der E-Auto-Förderung die Nachfrage antrieb.
Der Transportermarkt konnte im November um sieben Prozent zulegen, mit Zuwächsen sowohl im Privatmarkt (+19 Prozent) als auch im Flottenmarkt (+5 Prozent). Beide Kanäle verzeichneten jeweils über 1.000 zusätzliche Fahrzeuge. Alle Kraftstoffarten legten zu, sogar Elektrotransporter (+3 Prozent). Besonders bemerkenswert sind die Benziner mit einem Plus von 45 Prozent.