Der künftige BMW-Chef Norbert Reithofer will Presseberichten zufolge das internationale Geschäft des Münchner Autobauers weiter vorantreiben. "Die USA könnten eine größere Rolle spielen", sagte der BMW-Produktionsvorstand, der im September den Vorstandsvorsitzenden Helmut Panke ablösen wird, der Zeitung "Die Welt". Demnach könne die Produktionskapazität im US-Werk Spartanburg von 140.000 auf 200.000 Fahrzeuge pro Jahr erhöht werden. Das Premiumsegment nehme in den USA elf Prozent des gesamten Automarktes ein, der Anteil von BMW liege derzeit bei 1,5 Prozent. Gleichzeitig kündigte der Automanager gegenüber der Zeitung an, die Produktoffensive seines Vorgängers fortsetzen zu wollen. So solle die 1er Baureihe künftig nach dem Vorbild der 3er Reihe in zahlreiche Varianten aufgefächert werden. "Wir sind in einer starken Position, die weiter ausgebaut werden muss", sagte Reithofer. Zudem erklärte er die Weiterentwicklung umweltfreundlicher Antriebe wie Hybrid und Wasserstoff zu einem Schwerpunkt. Gleichzeitig strebe er Veränderungen in der Werksstruktur und im Einkauf an. Auch an der Effizienz müsse BMW weiter arbeiten. Unterdessen rechnet der scheidende BMW-Chef Helmut Panke mit einem Frontal-Angriff der Toyota-Tochter Lexus auf dem europäischen Markt. "Wir haben Signale, dass die Entscheidung für einen Fertigungsstandort in Deutschland kurz bevorsteht“, sagte Panke dem "Handelsblatt" (Dienstagsausgabe). Auch sein Nachfolger glaube, dass Toyota in fünf bis zehn Jahren "das Unternehmen sein wird, das uns am meisten beschäftigen wird". Zu seiner beruflichen Perspektive erklärte Panke gegenüber der "Süddeutschen Zeitung", dass er sich nach seinem Ausscheiden als BMW-Chef nicht zur Ruhe setzen wolle. Zunächst werde er sich auf seine Verwaltungsratsposten bei Microsoft und UBS konzentrieren. Offen sei noch, ob Panke in den BMW-Aufsichtsrat einziehen werde. (rp)
Neuer BMW-Chef setzt auf Kontinuität
Reithofer: Internationalisierung und Modelloffensive werden weitergeführt / Spekulationen um Deutschland-Werk von Lexus