Der BMW 1er verzichtet in der kommenden Generation auf seinen den Hinterradantrieb, will aber trotzdem weiter sportliche Maßstäbe in der Kompaktklasse setzen. Wenige Monate vor dem Marktstart verraten die Münchner nun, wie das gelingen soll.
Mit dem 2er Active Tourer und der Mini-Familie hat BMW bereits ausgiebig Erfahrungen mit dem lange Zeit verpönten Frontantrieb gesammelt. Diese sollen nun auch dem Einser zugutekommen, der erstmals nicht den Münchner Standardantrieb über die Hinterräder nutzt, sondern wie VW Golf, Audi A3 und Co. auf die günstigere Frontantriebstechnik setzt.
Sportlich orientierte Fahrer scheuen den Frontantrieb nicht zuletzt aufgrund möglicher Traktionsprobleme beim Beschleunigen. Der neue 1er soll diese mit Hilfe einer serienmäßigen Technik aus dem Elektroauto i3 vermeiden: Bei der sogenannten "Actornahen Radschlupfbegrenzung" sitzt die Schlupfregelung nicht wie üblich im Gehäuse des Schleuderschutzes ESP, sondern ist direkt an die Motorsteuerung angedockt. So verringern sich die Signalwege, was eine unmittelbarere Reaktion ermöglichen soll. Drohen die Räder durchzudrehen, kann der Motor dann sofort leicht zurückgeregelt werden. BMW spricht davon, dass der Kunde den Vorgang im Vergleich zu konventionellen Systemen als zehnmal schneller erlebe.
Zusätzlich gibt es einige fahrdynamische Maßnahmen, unter anderem eine Giermoment-Verteilung über Bremseingriffe und eine zusätzliche Verstrebung im Hinterwagen, die die Verwindungssteifigkeit erhöht. Antriebsseitig steht ein neuer 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbo mit 225 kW/306 PS für die sportlichen Ambitionen des neuen Einsteiger-BMWs. Den bisher angebotenen Sechszylinder mit vergleichbarer Leistung wird es nicht mehr geben.
Frontantrieb schafft mehr Platz im Innenraum
Außer mit bekannten dynamischen Qualitäten will der neue 1er erstmals auch beim Raumangebot überzeugen. BMW verspricht einen großen Sprung bei den Platzverhältnissen im Innenraum – neben den Kostenaspekten ein wichtiger Grund für die Umstellung auf Frontantrieb. Der nun quer statt längs eingebaute Motor lässt mehr Platz für die Passagiere, die sich unter anderem auf mehr Knieraum im Fond und mehr Kopffreiheit freuen dürfen.
Auf den Markt kommen wird die dritte Generation kompakten BMW im Herbst. Preise sind noch nicht bekannt, dürften jedoch bei gut 25.000 Euro starten. (SP-X)