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Nach Unfall: Chef von Robotaxi-Firma Cruise tritt zurück

20.11.2023 10:19 Uhr | Lesezeit: 3 min
Kyle Vogt
Kyle Vogt ist nicht länger Chef der GM-Tochter Cruise.
© Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Kanaem Muto

Cruise-Chef Kyle Vogt ist zurückgetreten. Nach einem Unfall eines Robotaxis mit einer Fußgängerin wurde Kritik an seiner Informationspolitik laut.

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Der Chef der Robotaxi-Firma Cruise ist während der Ermittlungen zu einem Unfall mit einer Fußgängerin in San Francisco zurückgetreten. Er wolle nun Zeit mit seiner Familie verbringen und neuen Ideen nachgehen, schrieb Kyle Vogt in der Nacht zum Montag auf der Online-Plattform X. Nach dem Unfall war auch die Informationspolitik des Cruise-Managements kritisiert worden. Die Firma gehört dem Autoriesen General Motors.

Bei dem Unfall Anfang Oktober hatte ein fahrerloses Auto von Cruise eine Frau mehrere Meter mitgeschleift. Die Fußgängerin war zuvor von einem anderen Fahrzeug mit einem Menschen am Steuer angefahren und vor das selbstfahrende Auto geschleudert worden. Dem Unfallbericht zufolge bremste das Robotaxi zwar sofort - die Frau geriet aber trotzdem unter das Fahrzeug.

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Die Cruise-Wagen sind so programmiert, dass sie in einigen Fällen nach Kollisionen automatisch an den Straßenrand fahren, um den Verkehr nicht zu behindern. Auch in diesem Fall entschied sich die Software dazu - obwohl die Frau noch unter dem Wagen steckte. Sie sei dabei rund sechs Meter mitgezerrt worden, und der Wagen habe ein Tempo von gut elf Kilometern pro Stunde erreicht, hieß es in einem Bericht der kalifornischen Verkehrsbehörde.

US-Verkehrsbehörde kritisiert Cruise

Cruise änderte seitdem die Software für seine rund 950 Fahrzeuge, damit die Situation sich nicht wiederholt. Außerdem wurden alle Fahrten auf öffentlichen Straßen in den USA ausgesetzt. Die Verkehrsbehörde kritisierte aber, dass zunächst nur der erste Teil der Ereignisse öffentlich gemacht worden sei, nicht aber die Tatsache, dass das Robotaxi nach dem Unfall mit der feststeckenden Frau an den Straßenrand zu fahren versuchte.

San Francisco wurde im vergangenen Jahr zu einem einzigartigen Testfall für selbstfahrende Taxis. Neben Cruise bekam auch die Google-Schwesterfirma Waymo im Sommer von einer kalifornischen Aufsichtsbehörde die Erlaubnis zur Ausweitung ihrer fahrerlosen Beförderungsdienste im gesamten Stadtgebiet. Die Stadtverwaltung und zahlreiche Einwohner waren dagegen. Sie argumentierten unter anderem, dass die Fahrzeuge häufig den Verkehr blockierten.

Waymo darf weiter seinen fahrerlosen Robotaxi-Dienst in ganz San Francisco anbieten. Insgesamt brauchen autonome Fahrzeuge deutlich länger in den Alltag als vor wenigen Jahren vorhergesagt. Während die Technik unter einfachen Bedingungen längst funktioniert, wird inzwischen auch von einigen Insidern angezweifelt, ob die Software für alle unerwarteten Situationen angelernt werden kann.


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