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Mitarbeiter: VW schärft Frühwarnsystem

28.09.2016 12:19 Uhr
Volkswagen schärft angesichts des Dieselskandals und Produktionsausfällen sein Frühwarnsystem.

Mitarbeiter sollen sich künftig bei ihren Vorgesetzten melden, wenn sie auf möglicherweise teure Risiken aufmerksam werden.

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Volkswagen schärft angesichts des Dieselskandals und Produktionsausfällen sein Frühwarnsystem. Mitarbeiter sollen sich künftig bei ihren Vorgesetzten melden, wenn sie auf möglicherweise teure Risiken aufmerksam werden, wie es im Intranet des Autobauers heißt. Mitarbeiter sollen per sogenannter "Eilbedürftigkeitsmeldung" verpflichtend anzeigen, wenn Risiken auftauchen, die in den folgenden zwei Jahren mehr als 500 Millionen Euro kosten könnten und die mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 50 Prozent eintreten dürften.

Der Konzern will damit nach Angaben eines Sprechers das Risikomanagement präzisieren. Zuerst hatten die "Wolfsburger Nachrichten" über die Anweisung berichtet. Einen Anlass für die Verschärfung wie die Dieselaffäre oder den Zuliefererstreit nannte VW nicht. Das Risikomanagement werde "fortlaufend an die sich ändernden Rahmenbedingungen" angepasst.

Für die Folgen des Abgas-Skandals hat VW rund 17,8 Milliarden Euro zurückgestellt. Zuletzt hatten zudem der Lieferboykott zweier Zulieferer und der Ausfall einer Presse die Produktion etwa im Stammwerk Wolfsburg tagelang lahmgelegt.

VW will sich von Experten in Sachen Nachhaltigkeit beraten lassen

VW will sich künftig auch mehr Rat von Experten in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz holen. Ein neunköpfiges Gremium aus Fachleuten und Politikern soll den Konzernvorstand darüber hinaus auch bei den Themen gesellschaftliche Verantwortung, Zukunft der Arbeit und Digitalisierung beraten, wie VW am Mittwoch mitteilte. Der Beirat sei unabhängig, die Mitglieder nicht weisungsgebunden. Ein Sprecher sagte, der Beirat sei keine "Alibi-Veranstaltung", sondern solle vielmehr einen laufenden Gedankenaustausch zwischen Experten und Management fördern.

In dem Gremium vertreten sind unter anderem die frühere EU-Klimaschutzkommissarin Connie Hedegaard sowie mit Margo Oge auch eine ehemalige Direktorin der US-Umweltbehörde EPA. Die EPA hatte den Softwarebetrug bei VW im vergangenen Jahr maßgeblich mit aufgedeckt. Oge leitete die EPA-Abteilung für Verkehrsabgase von 1994 bis 2012.

Golf-Produktion in Wolfsburg läuft wieder

Die Golf-Produktion im Wolfsburger VW-Werk ist nach der Reparatur eines defekten Presswerks wieder angelaufen. "Seit der Frühschicht heute Morgen rollt der Golf wieder vom Band", sagte ein VW-Sprecher am Mittwoch. Drei Tage lang hatte die Golf-Produktion in Wolfsburg wegen eines Defekts in einer Blechpresse stillgestanden. 6.000 Autos konnten deshalb nicht produziert werden. Die ausgefallene Arbeitszeit müssen die betroffenen 6.000 Beschäftigten demnächst nachholen. (dpa)

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KOMMENTARE


H. Schmidt

28.09.2016 - 13:27 Uhr

Wie wäre es, wenn Mitarbeiter auf Betrug durch das Unternehmen hinweisen würden und nicht auf möglicherweise teure Risiken... durch Betrug!


Hans Franz

29.09.2016 - 09:34 Uhr

Sehr interessant, ich frage mich, wie ein Mitarbeiter folgendes schätzen soll: (...) mehr als 500 Millionen Euro kosten könnten und die mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 50 Prozent eintreten dürften (...).Wie absurd das ist.


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