Von Online-Redakteur Andreas Heise
Diesel und Geländewagen – das gehörte bisher irgendwie zusammen. Auch wenn sich die Zeiten langsam ändern. Man denke nur an Porsche - dort haben sie den Selbstzünder auch aus allen SUV-Baureihen verbannt. Nicht so bei Mercedes-Benz. Wobei man bei der G-Klasse auch nicht von SUV, sondern von einem waschechten Geländewagen sprechen sollte. Nicht ohne Grund sind drei Differenzialsperren Serie.
Wer sich bisher in die Preisliste vertiefte, der musste feststellen, dass er die Offroad-Legende nur mit einem Benziner bestellen kann. Auch wenn der Vierliter-Achtzylinder-Biturbo mit 310 kW / 422 PS im G500 oder gar mit 430 kW / 585 PS im AMG G63 eigentlich keine Wünsche offen lässt, fehlte ein Selbstzünder.
Mercedes-Benz G-Klasse (2018)
BildergalerieDen reichen die Stuttgarter mit dem Sechszylinder Diesel OM 656, bekannt aus E- und S-Klasse, nun nach. Mit 210 kW / 286 PS ist auch der G 350d keinesfalls untermotorisiert. Das kräftige Drehmoment von 600 Nm liegt bereits bei 1.200 Touren an. Mit permanentem Allradantrieb im Verhältnis 40 zu 60 soll der Selbstzünder die 100 km/h-Marke in 7,4 Sekunden knacken. Gegenüber dem Vorgänger mit 245 PS legte das Aggregat um 41 PS zu – das Drehmoment blieb auf gleichem Niveau.
In Verbindung mit der neuen Neun-Gang-Automatik stimmt auch der Komfort – die Geräuschkulisse ist niedrig, aufgrund der Vielzahl an verfügbaren Gängen bewegt sich der Diesel bei schonender Fahrweise stets im niedrigen Drehzahlbereich. Zur Reduzierung von Vibrationen und Schwingungen tragen auch die neuen schaltbaren Motorlager bei.
Verkauf startet im Januar
Der Durchschnittsverbrauch für den Euro 6d-temp-Diesel liegt laut Werk bei 9,6 Liter. Verkaufsstart ist im kommenden Januar. Preislich soll sich der G 350d auf dem Niveau des Vorgängers bewegen – der startete bei knapp 90.000 Euro. Auch kein Schnäppchen, aber billiger als der aktuelle G 500 (ab 107.000 Euro) oder AMG G 63 (ab 148.000 Euro).
Der Sechszylinder Diesel OM 656 im G 350d leistet 210 kW/286 PS (Foto: Daimler).