Beim Lastwagenbauer MAN laufen die Verhandlungen über den angekündigten "signifikanten Stellenabbau". Die Gespräche stünden noch ganz am Anfang, hieß es am Donnerstag. Einem Bericht des "Handelsblatts" zufolge will die VW-Tochter 6.000 Jobs abbauen. Das habe der Vorstand dem Betriebsrat mitgeteilt. Sprecher von Konzern und Betriebsrat wollten das aber nicht kommentieren.
Die MAN Truck und Bus SE beschäftigt weltweit rund 36.000 Mitarbeiter - davon 9.200 im Stammwerk München, 3.700 im Dieselmotorenwerk Nürnberg, 2.400 im Achsen- und Komponentenwerk Salzgitter, 6.000 bundesweit im Verkauf, 2.300 im Lkw-Werk Steyr (Österreich) und 6.000 in den Stadtbus- und Reisebus-Werken Ankara (Türkei) und Starachowice (Polen). In Deutschland gilt für die Beschäftigten ein Kündigungsschutz bis 2030.
Österreichischer Standort Steyr auf der Streichliste
Vorstandschef Joachim Drees hatte am Montag einen "signifikanten Stellenabbau" angekündigt. Das "Handelsblatt" berichtete nun: "Teil der Überlegung ist die Schließung des Standorts im österreichischen Steyr. Die Produktion von leichten und mittelschweren Lkw könnte nach Deutschland und Polen verlagert werden."
MAN gehört zusammen mit dem schwedischen Lkw-Bauer Scania zum Volkswagen-Konzern. Drees hatte am Montag gesagt, MAN müsse Kosten senken, um die Investitionen für den notwendigen Konzernumbau stemmen zu können. Wegen der verschärften CO2-Vorgaben der EU und drohender Strafen müssen alle Lkw-Hersteller Alternativen zum Dieselmotor finden. Drees sagte: "Wir wollen einzelne Bereiche gezielt stärken, andere Aktivitäten verringern oder ganz einstellen."
Die Branche ist auch wegen der weltweit stark sinkenden Nachfrage nach Lastwagen unter Druck. In Europa rechnete MAN schon vor der Coronavirus-Pandemie mit einem Rückgang um zehn bis 20 Prozent in diesem Jahr. (dpa)