Neuwagen und junge Gebrauchte bleiben in Deutschland knapp. Je 92 Prozent der Autohändler haben Schwierigkeiten bei der Beschaffung von ausreichend vielen Fahrzeugen, wie aus einer Umfrage der Deutschen Automobil-Treuhand (DAT) hervorgeht.
Vor einem Jahr war die Situation noch entspannter: Damals gaben 77 Prozent der Neuwagenhändler an, nicht genug Nachschub vom Hersteller zu bekommen. Gebrauchtwagenhändler klagten zu 65 Prozent über einen Mangel an Fahrzeugen.
Um den Bedarf zu decken kaufen 42 Prozent der Händler nach eigenen Aussagen vermehrt ältere Fahrzeuge an. 27 Prozent ergänzen das Angebot mit Fremdmarken, 16 Prozent holen Fahrzeuge aus dem Ausland. Rund 13 Prozent kaufen vermehrt gebrauchte Plug-in-Hybride und E-Autos.
DAT-Barometer August 2022
BildergalerieStandtage steigen leicht
Das aktuelle DAT-Barometer zeigt weiter: Das abwartende Verhalten der Endverbraucher und die teilweise auch hohen Angebotspreise sorgen für gestiegene Standzeiten in der Branche. Sowohl Benzin- (86 Tage) als auch Dieselautos (84 Tage) stehen wieder deutlich über 80 Tage, bevor sie verkauft werden. Seit April zeigt die Standzeiten-Kurve wieder nach oben.
Immerhin: Der Anteil des Risikobestandes – Gebrauchtwagen, die länger als 90 Tage stehen – liegt derzeit bei nur 18 Prozent. Vor drei Jahren waren es noch 38 Prozent. Jeder einzelne Pkw kostet aktuell im Schnitt 25 Euro pro Tag.
Grundsätzlich blicken die Autohäuser durchaus sorgenvoll auf die kommenden Monate. Im Vergleich zur Befragung vor einem Jahr haben sich die Geschäftsaussichten für das zweite Halbjahr 2022 ins Negative gedreht. Waren es 2021 noch 51 Prozent, die das dritte und vierte Quartal 2021 positiv sahen, sind es jetzt nahezu ebenso viele Händler, die im zweiten Halbjahr 2022 ein schlechteres Abschneiden erwarten.