Drastische Auftragseinbrüche als Folge der Autokrise zwingen Schaeffler zu massiven Einschnitten. Nach monatelanger Kurzarbeit, mit denen Auftragsflauten abgefedert wurden, drohen bei dem fränkischen Autozulieferer nun Entlassungen im großen Stil. Allein in Deutschland will das Unternehmen rund 5.000 Arbeitsplätze streichen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus unternehmensnahen Kreisen. Weltweit sollen demnach 8.000 der insgesamt 66.000 Stellen wegfallen. Deutsche Standorte, an denen rund 28.000 Mitarbeiter beschäftigt seien, wären damit von dem Stellenabbau überproportional stark betroffen, hieß es. Ein Unternehmenssprecher lehnte dazu am Freitag eine Stellungnahme ab. Schaeffler hatte sich mit der Übernahme des Konkurrenten Continental verhoben. Derzeit lasten über zehn Milliarden Euro Schulden auf dem Unternehmen. Nach den vorliegenden Informationen will die Firmenleitung am kommenden Dienstag (12. Mai) den Gesamtbetriebsrat bei einer Sitzung des Wirtschaftsausschusses über die Pläne informieren. Am Mittwoch seien dann Betriebsversammlungen an mehreren Standorten geplant, bei denen die Werksleitungen den Mitarbeitern die Stellenabbaupläne erläutern wollten. Es sei mit Protestveranstaltungen zu rechnen. Auch betriebsbedingte Kündigungen erwartet Firmenkenner befürchten, dass bei einer Stellenstreichung dieser Größenordnung auch betriebsbedingte Kündigungen nicht mehr ausgeschlossen sind. "Zehn Prozent Stellenabbau kann ein Unternehmen dieser Größenordnung noch halbwegs sozial abfedern. 5.000 wären aber bezogen auf Deutschland rund 17 Prozent. Bei dieser Größenordnung geht es nicht ohne betriebsbedingte Kündigungen ab", hieß es.
Krisenmanagement: Schaeffler stimmt Streichkonzert an

Weltweit sollen 8.000 der insgesamt 66.000 Stellen wegfallen. Allein in Deutschland will der Zulieferer rund 5.000 Arbeitsplätze streichen. Deutsche Standorte wären damit überproportional stark betroffen.
Leo