Die Kfz-Versicherung bleibt das Sorgenkind der deutschen Versicherungswirtschaft. Laut einer zu Wochenbeginn veröffentlichten Hochrechnung des Branchenverbands GDV werden die Assekuranzen in diesem Jahr einen Verlust von rund zwei Milliarden Euro verkraften müssen. Bei der vorangegangenen Schätzung aus dem April 2024 war noch "von bis zu zwei Milliarden Euro" die Rede.
Damit dürften die Kfz-Versicherer im zweiten Jahr in Folge deutlich mehr Geld ausgeben als sie einnehmen. "Die Beitragseinnahmen werden auf rund 33,8 Milliarden Euro steigen, aber die Versicherer müssen für jeden eingenommenen Euro 1,06 Euro für Schäden und Verwaltung ausgeben", erklärte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.
Werkstattkosten auf Rekordhoch
Die schlechten Zahlen seien ganz wesentlich auf die seit Jahren steigenden Reparaturkosten zurückzuführen, betonte der Verbandsvertreter. "Sowohl Ersatzteile als auch die Arbeit in den Kfz-Werkstätten werden immer teurer: Die Ersatzteilpreise sind im Vergleich zum Vorjahr um über sechs Prozent gestiegen. Die Werkstattkosten lagen schon 2023 mit 188 Euro pro Stunde auf einem Rekordwert."
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Bereits im vergangenen Jahr hatten die Kfz-Versicherer einen Verlust in Höhe von über drei Milliarden Euro verzeichnet (wir berichteten). Laut GDV kostete 2023 ein durchschnittlicher Sachschaden in der Kfz-Haftpflichtversicherung eines Pkw rund 4.000 Euro. Zehn Jahre vorher waren es noch 2.500 Euro.