Das Geschäft der deutschen Autohäuser und Werkstätten läuft zum Jahresende alles andere als rund. Das zeigt eine am Mittwoch veröffentlichte Umfrage des Zentralverbands Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK). Demnach liegt der Wert des aktuellen Geschäftsklimaindex im vierten Quartal nur noch bei 97,4 Punkten – das schlechteste Ergebnis seit dem Schlussquartal 2015. Auch die Aussichten für 2019 sind nicht rosig: Der Index-Wert für das erste Vierteljahr 2019 stürzt auf 83,6 Punkte. Dies sei der mit Abstand niedrigste Wert seit 2015, hieß es.
Eine ähnliche Entwicklung bildet die monatliche AUTOHAUS-Händlerbefragung pulsSchlag ab. Auch hier ist die Branchenstimmung wegen der WLTP-Misere seit Jahresmitte auf Talfahrt, im November zeigte sich der Zufriedenheitsindex aber immerhin leicht erholt.
Laut ZDK steht der Neuwagenverkauf zum Jahresende weiter unter Druck. 41,9 Prozent der befragten Betriebe beurteilen diesen als schlecht (Vorjahr 27,9 Prozent). Wichtigster Grund sei die mangelnde Verfügbarkeit von neuen Autos aufgrund fehlender WLTP-Zulassungen, so der Verband. Ein Drittel (32,3 Prozent) bekennt einen schlechten Gebrauchtwagenhandeln (Vorjahr 28,7 Prozent). Lediglich 16,6 Prozent machen hier gute Geschäfte.
Als stabile Säule erweist sich nach wie vor der Servicebereich. 57,9 Prozent der Befragten bewerten die Auslastung ihrer Werkstätten als "gut". Auf saisonüblichem Niveau bewegt diese sich bei rund 40 Prozent der Betriebe. Unzufrieden mit dem Geschäftsbereich sind lediglich 1,9 Prozent. Damit liegen die Werte laut ZDK fast genau auf dem Level des Vorjahres.
Gedämpfte Erwartungen
In das bevorstehende erste Quartal 2019 gehen die Kfz-Unternehmer mit gedämpften Erwartungen. Über alle drei Geschäftsbereiche überwiegt bei rund zwei Dritteln die Hoffnung auf einen saisonüblichen Start ins neue Jahr. Weiterhin problematisch dürfte sich der Neuwagenhandel entwickeln – mehr als jeder Vierte (26,4 Prozent) rechnet mit einem schlechteren Geschäft. (rp)
H.Johannsen
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