Nach Daimler setzen auch BMW und Volkswagen auf CO2 als Kältemittel in den Klimaanlagen ihrer Fahrzeuge. Die Technologie werde sukzessive in der gesamten Flotte eingesetzt, teilten die Wolfsburger am Freitag mit. Ein BMW-Sprecher bestätigte die neue Strategie auf Nachfrage. Konkurrent Daimler hatte bereits am Mittwoch den gemeinsamen Technologie-Schwenk verkündet (wir berichteten).
Die Stuttgarter boykottieren das neue Kältemittel R1234yf, das im Herbst 2012 bei eigenen Versuchen in Flammen aufgegangen war. Damit verstoßen die Schwaben aber gegen eine EU-Richtlinie, die seit Januar nur noch besonders klimafreundliche Kältemittel zulässt. Die US-Hersteller der Chemikalie kritisieren Daimlers Tests als unrealistisch. Volkswagen und BMW haben nach eigenen Angaben selber bislang keine Sicherheitslücken entdeckt.
Ein VW-Sprecher sagte, derzeit werde R1234yf in keinem Modell des Konzerns verwendet. Ob das auch in Zukunft so bleibe, konnte er nicht sagen. BMW will nach aktueller Planung das Elektroauto i3, das Ende des Jahres auf den Markt kommt, mit dem neuen Mittel ausliefern. Die Entwicklungsarbeit für neue Klimaanlagen werde "eher Jahre als Monate" in Anspruch nehmen, sagte der Sprecher.
Kohlendioxid gilt bei vielen Experten als klimafreundlichste Option und wird unter anderem auch vom Umweltbundesamt (UBA) empfohlen. Damit die Systeme mit CO2 laufen können, müssen sie einen sehr viel höheren Druck erzeugen als heutige Modelle. (dpa)
egon sunsamu