Der europäische Automarkt kann mit dem Wachstumstempo in den USA, Südamerika und Asien nicht mithalten. Wie der Verband der Automobilindustrie mitteilte, verbuchte das Pkw-Geschäft in Westeuropa im Juli ein Absatzminus von rund 18 Prozent. "Die nun fast überall ausgelaufenen staatlichen Konjunkturprogramme haben erwartungsgemäß zu dem Rückgang geführt", erklärte VDA-Präsident Matthias Wissmann. Kumuliert liege die Zahl der Neuzulassungen mit 8,1 Millionen Einheiten jedoch nur leicht unter dem Niveau des Vorjahres (minus ein Prozent). Dies sei vor allem der positiven Entwicklung zu Jahresbeginn geschuldet.
Nach Verbandsangaben schrumpfte im Juli der spanische Markt um rund ein Viertel. Deutlich rückläufig waren die Neuzulassungen auch in Italien (minus 26 Prozent), Frankreich und Großbritannien (jeweils minus 13 Prozent). In Deutschland wurden rund 30 Prozent weniger Neuwagen verkauft (wir berichteten). Den stärksten Rückgang verzeichnete das krisengeplagte Griechenland: Dort brach der Absatz im vergangenen Monat um mehr als 60 Prozent ein.
In den neuen EU-Ländern lässt eine durchgreifende Erholung weiter auf sich warten. Das Neuzulassungsvolumen unterschritt laut VDA im Juli den Vorjahresmonat um zwölf Prozent. Mit 446.000 verkauften Fahrzeugen wurden seit Anfang des Jahres in den osteuropäischen EU-Staaten knapp 14 Prozent weniger Pkw losgeschlagen als im gleichen Zeitraum 2009.
Asien auf Erfolgskurs
Außerhalb Europas boomt das Autogeschäft dagegen weiter: In China nahm die Wachstumsgeschwindigkeit im Juli zwar wie prognostiziert ab – der Pkw-Absatz stieg jedoch immer noch um 17 Prozent. Das indische Pkw-Geschäft legte im abgelaufenen Monat um 37 Prozent zu, in Japan wurden 13 Prozent mehr Fahrzeuge verkauft.