Der japanische Autobauer Nissan will künftig zwei neue E-Auto-Modelle an seinem Standort im englischen Sunderland bauen. Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, soll neben der nächsten Generation des Leaf auch die Fertigung der Elektro-Varianten der Crossover-Reihen Qashqai und Juke in Nordengland stattfinden. Zusammen mit dem Bau einer Akku-Fabrik investiert Nissan damit eigenen Angaben zufolge bis zu drei Milliarden Pfund (3,45 Milliarden Euro) an dem Standort.
"Aufregende Elektrofahrzeuge stehen im Mittelpunkt unserer Pläne, CO2-neutral zu werden", sagte Nissan-Chef Makoto Uchida. Mit den BEV-Versionen der europäischen Kernmodelle sei man auf dem Weg in eine neue Ära für Nissan, für die Industrie und für die Kunden. Nissan hat sich vorgenommen, seine Pkw-Palette in Europa bis 2030 komplett zu elektrifizieren.
Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak bezeichnete die Entscheidung als "massiven Vertrauensbeweis in die britische Autoindustrie". Unklar blieb, wie viel das Unternehmen an staatlichen Subventionen aus einem Topf erhalten soll, der bei der Vorstellung des Haushaltsplans in dieser Woche erst mit zwei Milliarden Pfund aufgestockt wurde.
Das Nissan-Werk Sunderland ist die größte Autofabrik auf der Insel. Insgesamt beschäftigt der Hersteller nach eigenen Angaben 7.000 Mitarbeiter in Großbritannien. Hinzu kommen 30.000 Arbeitsplätze in der Lieferkette und in angrenzenden Industriebereichen.
Einzelheiten zu den Fahrzeugen und dem Produktionsstart nannte Nissan noch nicht. Die künftigen Qashqai und Juke sollen aber von den jüngst vorgestellten Messestudien Nissan Hyper Urban Concept Nissan Hyper Punk Concept inspiriert werden. Mit dem Chill-Out Concept bot Nissan bereits 2021 einen Ausblick auf den Leaf-Nachfolger.