Volkswagen hat beim E-Auto den technologischen Abstand zu Branchenprimus Tesla verringert. Im aktuellen Innovations-Ranking des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach liegt der norddeutsche Konzern nur noch fünf Indexpunkte hinter den Kaliforniern und rund 40 Indexpunkte vor den Verfolgern Hyundai, BYD und Renault.
Die Experten um Studienleiter Stefan Bratzel bewerteten im Falle von VW unter anderem positiv, dass der Konzern mit dem VW E-Up das sparsamste E-Mobil seiner Klasse im Programm hat. Außerdem gab es Punkte für das Schnellladesystem des Porsche Taycan und die Anstehende Einführung der ersten Modelle auf einer neu entwickelten Elektro-Architektur. Den Start soll im Sommer der kompakte VW ID.3 machen. Für Teslas Führungsanspruch hingegen sprechen weiterhin die großen Reichweiten und die hohe Effizienz aller Modelle.
Deutlich schwächer als das Führungsquartett ordnet die Studie unter anderem die E-Mobilitäts-Fortschritte bei Daimler, BMW und dem einstigen Stromer-Pionier Nissan ein. Die drei landen lediglich im Mittelfeld, das von den chinesischen Herstellern BAIC und Dongfeng angeführt wird. Am Ende des Innovations-Rankings sehen die Experten unter anderem Toyota, Fiat Chrysler und Ford.
"Es ist erkennbar, dass einige etablierte Akteure die Herausforderung bereits angenommen haben, während andere noch erheblichen Aufholbedarf haben", so Bratzel. Im Zuge der Corona-Krise sollte seiner Ansicht nach eine weitere Fokussierung der Forschungs-Anstrengungen stattfinden, da kaum ein Hersteller mehr die Parallelität einer Vielzahl unterschiedlicher Antriebskonzepte langfristig stemmen könne.(SP-X)
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