Nach einer 36-monatigen Zwangspause eröffnete Torsten Treiber, Obermeister der Kraftfahrzeuginnung Region Stuttgart, das Herbstforum der Kfz-Innung Region Stuttgart. Seit 1984 hat diese Veranstaltung schon Tradition. Er stimmte die rund 300 Teilnehmer mit einem Abriss der aktuellen Lage auf den Abend ein. Dabei betonte er auch die Grundidee der Veranstaltung: Der Austausch zwischen Vertretern des Kfz-Gewerbes und Experten aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur. Torsten Treiber hob in seiner Rede zudem hervor, dass das Kfz-Gewerbe sich wieder auf seine Grundwerte besinnen soll: "Wir verkaufen Autos und warten diese." Dabei sei es vorerst nicht von Bedeutung, um welches Fabrikat es sich handelt.
"Mobilität ist ein Grundbedürfnis"
Das Automobil wird auch in Zukunft ein wichtiger Part in der intermodalen Mobilität sein. Da ist sich der Parlamentarische Staatssekretär Michael Theurer sicher. "Mobilität ist ein Grundbedürfnis", betonte der FDP-Politiker. Sie liefere der Bevölkerung nötige Freiheiten und die klimaneutrale Zukunft müsse mit dem Auto stattfinden. "Laden muss so einfach sein wie tanken", hob der Staatssekretär hervor. Während seines Vortrags ging Michael Theurer ebenso auf die zukünftige Rolle von eFuels ein. Außerdem betonte der FDP-Politiker die Bedeutung von technologischer Entwicklung und Forschung: "Future by Technology ist die Antwort auf Friday for Future".
In der anschließenden Talkrunde mit Torsten Treiber, Christian Reher, Geschäftsführer der Innung des Kraftfahrzeuggewerbes Region Stuttgart und Frank Schnierle, stellvertretender Obermeister, ging es darum, wie trotz des derzeitigen schwierigen Umfelds eine erfolgreiche Zukunft für das Kfz-Gewerbe möglich ist. Michael Theurer betonte im Hinblick auf eine erfolgreiche Zukunft der Automobilbranche, dass Europa zusammenhalten muss. Der Standort Deutschland müsse dabei als gutes Beispiel vorangehen, denn das Land habe die besten Voraussetzungen dafür. Die Bedeutung von eFuels wurde in der Runde ebenfalls hervorgehoben. Auch die regionalen Bedürfnisse des Kfz-Gewerbes waren Thema der Diskussion. Die Teilnehmer waren sich dabei einig, dass die Ausbildung auf ein neues Level gehoben werden muss, um die derzeit stattfindende Transformation in der Automobilbranche bewältigen zu können. Die nötigen Mittel dafür müsse man schnellstmöglich bereitstellen.
Den Schlussvortrag hielt der Neurowissenschaftler Dr. Henning Beck. Das Thema lautete "Auslaufmodell Mensch? Potential und Grenzen Künstlicher Intelligenz". Der Mensch müsse nur wollen, dann werde die Künstliche Intelligenz ihn in den wirklichen Aufgabenstellungen nie überholen. Laut Dr. Henning Beck fehlt den Computern schlicht der Verstand, der auch nicht aus Nullen und Einsern geschaffen werden kann.