Nach der gescheiterten Schlichtung beim Autozulieferer Neue Halberg Guss (NGH) hat die IG Metall zu einem 24-stündigen Streik im Leipziger Werk aufgerufen. Mit dem Beginn der Frühschicht am Dienstag um 6.00 Uhr sollten alle Beschäftigten ihre Arbeit niederlegen, erklärte die Gewerkschaft am Montag in Leipzig. Die Verweigerung einer Lösung des Konflikts am Verhandlungstisch werde nicht länger hingenommen, sagte Bernd Kruppa, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig.
Die Beschränkung des Streiks auf 24 Stunden solle Zukunftslösungen für den Erhalt der Arbeitsplätze an den Standorten in Saarbrücken und Leipzig über die Schlichtung hinaus in den nächsten Tagen und Wochen noch möglich machen, erläuterte Kruppa. Die Gewerkschaft sieht im Verkauf des Unternehmens die einzige Möglichkeit für einen Neuanfang.
Die Geschäftsführung der NHG hatte vergangenen Mittwoch die Schlichtung für gescheitert erklärt. Demnach sei ein "Stellenabbau in deutlich größerem Umfang als noch im Juni angenommen" nicht mehr auszuschließen. Seinerzeit galt die Schließung der Leipziger Gießerei mit 700 Beschäftigten Ende 2019 als beschlossene Sache. Im Stammwerk Saarbrücken war ein Abbau von 300 der 1.500 Jobs erwogen worden.
Nach einem rund sechswöchigen Arbeitskampf lief seit Ende Juli die Schlichtung. Der Zulieferer von Motorblöcken und Antriebswellen gehört zur bosnisch-deutschen Prevent-Gruppe der Familie Hastor. (dpa)