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Geschäftszahlen: Tesla rutscht erneut ins Minus

25.04.2019 09:20 Uhr
Geschäftszahlen: Tesla rutscht erneut ins Minus
Im Vergleich zum vorherigen Quartal sank der Umsatz um 37 Prozent.
© Foto: picture alliance / Xiao Feixia/Imaginechina/dpa

Der Verkaufsstart des Hoffnungsträger Model 3 in Europa hat zunächst einmal zu Verlusten geführt. Erst Mitte des Jahres rechnet der Elektroauto-Hersteller wieder mit schwarzen Zahlen.

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Der Elektroauto-Hersteller Tesla ist nach einem halben Jahr mit Gewinnen wieder tief in die roten Zahlen gerutscht. Im vergangenen Quartal gab es einen Verlust von gut 702 Millionen Dollar, wie Tesla nach US-Börsenschluss am Mittwoch mitteilte. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich zwar von 3,4 auf 4,54 Milliarden Dollar. Im Vergleich zum vorherigen Quartal bedeutete das aber einen Rückgang um 37 Prozent.

Tesla verwies darauf, dass mit Beginn der Auslieferungen des aktuellen Hoffnungsträgers Model 3 in Europa und Asien viele Fahrzeuge zum Ende des Quartals noch auf dem Weg zu den Kunden gewesen seien. Diese Verkäufe würden damit erst im laufenden Vierteljahr verbucht. Insgesamt sei rund die Hälfte der Auslieferungen im ersten Quartal in den letzten zehn Tagen erfolgt. Tesla-Chef Elon Musk sprach vom größten logistischen Problem, das er bisher erlebt habe. Tesla baut das Model 3 bisher nur in Kalifornien.

Allerdings halbierten sich zugleich die Auslieferungen der älteren Modelle S und X auf 12.100 Fahrzeuge. Tesla erklärte das unter anderem damit, dass einige Kunden ihre Käufe auf das Vorquartal vorgezogen hätten, um noch von höheren Elektroauto-Vergünstigungen in den USA zu profitieren. Bei Analysten löste die Entwicklung allerdings erneut Fragen aus, ob das günstigere Model 3 nicht zum Rückgang der S- und X-Verkäufe führt. Musk betonte, die Fahrzeuge sprechen aus Sicht von Tesla verschiedene Käuferschichten an. Die Verkäufe der beiden teureren Modelle sollen unter anderem mit höheren Batterie-Reichweiten angekurbelt werden.

Die langen Lieferwege werden laut Tesla im gesamten Jahr dafür sorgen, dass deutlich mehr Autos gebaut als ausgeliefert werden dürften. So bekräftigte die Firma, dass in diesem Jahr 360.000 bis 400.000 Fahrzeuge an Kunden gehen sollen. Zugleich könne die Produktion mit dem Start eines neuen Werks in China im Herbst sogar bis zu 500.000 Fahrzeuge erreichen.

Das erneute Abrutschen in die roten Zahlen ist ein Rückschlag für Musk - nachdem es bereits schien, dass Tesla mit hochgefahrener Produktion des Model 3 schließlich nachhaltig profitabel wirtschaften könne. Nun rechnet die Firma auch im laufenden Vierteljahr mit einem Verlust, bevor es im dritten Quartal wieder schwarze Zahlen geben soll.

Die Quartalsergebnisse werfen erneut Schlüsselfragen zur Zukunft von Tesla auf: Wie groß ist der Markt für Elektrofahrzeuge aktuell überhaupt? Und kann Tesla sein Geschäft nachhaltig profitabel führen?

Model 3 soll zum zentralen Geldbringer werden

Das Model 3 soll nach Musks Plan Tesla einen breiteren Markt erschließen und damit zum zentralen Geldbringer werden, der die weitere Expansion finanziert. Das Unternehmen bereitet gerade den Produktionsstart eines Elektro-Sattelschleppers sowie des Kompakt-SUV Model Y auf Model-3-Basis vor. In diesem Jahr will Tesla 2 bis 2,5 Milliarden Dollar investieren.

Tesla zahlte im März fällige Schulden von gut 900 Millionen Dollar zurück, die Geldreserven sanken binnen drei Monaten von 3,7 auf 2,2 Milliarden Dollar. Musk zeigte sich in einer Telefonkonferenz mit Analysten nach Vorlage der Quartalszahlen schließlich offener dafür, sich neues Kapital am Markt zu besorgen. Bisher hatte er stets gesagt, Tesla brauche das nicht. Im November steht die nächste große Rückzahlung von Verbindlichkeiten in Höhe von über 500 Millionen Dollar an.

Die Tesla-Aktie notierte nach Vorlage der Zahlen im nachbörslichen Handel leicht im Minus. Der bereinigte Verlust pro Aktie war mit 2,90 Dollar in etwa doppelt so hoch ausgefallen wie von Analysten erwartet. Im Vorjahresquartal hatte Tesla 709,5 Millionen Dollar verloren - da kämpfte Tesla aber noch mit massiven Problemen beim Produktionsanlauf des Model 3. (dpa)

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