Nach einer harten Sanierung hat Opel im vergangenen Jahr seinen Betriebsgewinn auf 1,1 Milliarden Euro ausgebaut. Das gab der französische Mutterkonzern PSA am Mittwoch in Rueil-Malmaison bei Paris bekannt. 2018 hatte der Rüsselsheimer Autobauer zusammen mit der britischen Schwestermarke Vauxhall einen operativen Gewinn von 859 Millionen Euro eingefahren.
Aufgrund der Erfolgsmeldung lässt Opel seine Mitarbeiter am Milliardengewinn aus dem vergangenen Jahr teilhaben. Jeder Beschäftigte in Europa erhalte eine Erfolgsprämie von 600 Euro, kündigte Markenchef Michael Lohscheller in Rüsselsheim an. Es handele sich um den ersten Bonus seit 1997.
PSA-Boss Carlos Tavares lobte bei der Vorlage der Konzernbilanz für 2019 ausdrücklich das Abschneiden der deutschen Tochter, die gut zweieinhalb Jahre nach der Übernahme die Wende geschafft habe. "Sie haben es gemacht", sagte der Topmanager.
Opel gehört seit Sommer 2017 zu PSA. Bei der Sanierung blieben viele Arbeitsplätze auf der Strecke. Bei der Übernahme zählte das Unternehmen noch mehr als 19.000 Köpfe, heute besteht die um einige Verwaltungen von PSA Deutschland ergänzte Mannschaft aus gut 17 000 Männern und Frauen. Für die Werke Rüsselsheim, Kaiserslautern und Eisenach nennt Opel zum Jahresende 2019 die Zahl von 13.660 Vollzeitstellen, weitere Abschiede sind bereits vereinbart.
Lohscheller feierte die Zahlen als "Ergebnis der harten Arbeit aller Opelaner". Die eigentlich erst für 2026 angepeilte Profitabilität habe man mit 6,5 Prozent Marge bereits übertroffen und verfüge nun über ausreichende Mittel für zukunftsweisende Investitionen.
Die drei deutschen Standorte besitzen trotz Umsatzrückgang und Jobabbau inzwischen handfeste Perspektiven: In Montagewerk Eisenach läuft der noch frische SUV Grandland inklusive einer Elektroversion vom Band, und am Komponenten-Standort Kaiserslautern soll mit freundlicher Unterstützung des Steuerzahlers eine der größten Batteriefabriken Europas mit rund 2.000 Arbeitsplätzen entstehen.
Entwicklungszentrum könnte weiter verkleinert werden
Darben muss noch der Stammsitz Rüsselsheim, wo erst im kommenden Jahr die Neuausgabe des Massenmodells Astra startet und dann das Montagewerk im Zweischichtbetrieb auslasten soll. Bis dahin bestimmen Kurzarbeit und seltene Produktionstage für das Auslaufmodell Insignia den Alltag. Das Entwicklungszentrum mit zuletzt 4.850 Vollzeitstellen könnte weiter verkleinert werden, wenn bei einer gelungenen Fusion von PSA und Fiat-Chrysler weitere Entwicklerkapazitäten in den Konzern kämen. (dpa)
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