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Geplanter Teileverkauf: Protest der Opel-Belegschaft

13.12.2018 09:05 Uhr
Geplanter Teileverkauf: Protest der Opel-Belegschaft
Opel-Beschäftigte haben am Stammsitz Rüsselsheim demonstriert.
© Foto: picture alliance/Silas Stein/dpa

Bei Opel gärt es weiter. Die verbliebenen Beschäftigten sind verunsichert, ob die lange angekündigten Investitionen tatsächlich kommen. Den Arbeitgeber wollen sie aber erst recht nicht wechseln.

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Beim Autobauer Opel nehmen die Proteste gegen den geplanten Teilverkauf des Entwicklungszentrums am Stammsitz Rüsselsheim zu. Auf einer Betriebsversammlung am Donnerstag wurde zudem die Verunsicherung vieler Mitarbeiter deutlich, die nach der Übernahme durch den französischen PSA-Konzern an der Umsetzung der angekündigten Investitionen zweifeln. Für Rüsselsheim geht es unter anderem um ein zweites Modell neben dem Insignia. Die Beschäftigten demonstrierten zunächst in der Stadt und versammelten sich dann zu Tausenden in der Opel-Werkshalle K48.

Die Arbeiter wandten sich insbesondere gegen den im November vereinbarten Verkauf von Teilen des Internationalen Technischen Entwicklungszentrums (ITEZ) an den Ingenieur-Dienstleister Segula. Etwa 2.000 Ingenieure sollen bis zum nächsten Sommer den Arbeitgeber wechseln, weil Opel das Zentrum mit zuletzt rund 7.000 Beschäftigten nicht mehr auslasten kann. Hintergrund sind wegbrechende Aufträge des früheren Eigentümers General Motors.

"Die Kollegen wollen nicht zu Segula", hieß es bei der Versammlung mehrfach. Die IG Metall verlangt mindestens Schutzmechanismen für diejenigen Arbeitnehmer, die zu dem neuen Arbeitgeber wechseln. Dahinter steht die seit Monaten geäußerte Furcht, dass die Segula-Pläne nicht aufgehen und die neue Teilgesellschaft in die Insolvenz rutschen könnte. In diesem Fall nütze der beste tarifliche Kündigungsschutz bis 2023 nichts, hieß es. Die Betroffenen sollten ein Rückkehrrecht zu Opel erhalten, fordert die Gewerkschaft.

Kein tragfähiges Konzept vorgelegt

Teilnehmern zufolge sagte Betriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug, dass den Arbeitnehmervertretern und der IG Metall noch immer kein wirtschaftlich tragfähiges Konzept für den Teilverkauf vorgelegt worden sei. Mit jedem Tag, an dem kein Nachweis über die wirtschaftliche Tragfähigkeit erbracht werde, stiegen aber die Zweifel, mahnte der Betriebsratschef. Die Geschäftsführung forderte er auf, wieder die Mitbestimmungsinstrumente zu nutzen, statt weiter auf Konfrontation und Geheimnistuerei zu setzen.

Opel-Personaldirektor Ralph Wangemann sagte Teilnehmern zufolge weitere Gespräche zu allen Themen zu. Für den Segula-Verkauf seien tarifvertragliche Regelungen die Voraussetzung. Der Manager bekannte sich auch dazu, dass in Rüsselsheim ein zweites Modell gebaut werden müsse. Der Darmstädter IG-Metall-Vertreter Jochen Homburg kritisierte Opel-Chef Michael Lohscheller scharf dafür, dass er bei der seit einem Jahr geplanten Veranstaltung nicht anwesend war.

"Keine Zukunft ohne Mitbestimmung"

Die Demonstranten trugen Transparente mit Aufschriften wie "Keine Zukunft ohne Mitbestimmung" oder "Einstellungen jetzt". Jüngere Mitarbeiter verlangten: "Es geht um unsere Übernahme. Zukunft: Unbefristet."

Ein Unternehmenssprecher erinnerte an die Zusagen Opels, sämtliche Werke zu behalten und dort zu investieren. Auch sei der Teilverkauf an Segula die beste Lösung, um die nicht mehr ausgelasteten Arbeitsplätze zu erhalten. (dpa)

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KOMMENTARE


Rudi S.

13.12.2018 - 15:34 Uhr

Sorry, aber wer glaubt man verkauft das Tafelsilber und hat danach noch zu entscheiden, was damit passiert, der irrt sich nunmal. Der Stellenabbau wird konsequent weitergehen und die leeren Versprechungen von PSA werden sich in Schall und Rauch auflösen.


Carajan

14.12.2018 - 16:29 Uhr

Zusagen an die Belegschaft sind in der Regel schriftlich in Vertragswerken manifestiert und werden letztlich auch umgesetzt. Allerdings müssen sich auch alle Opelaner darüber im Klaren sein, das das Unternehmen vor einem erheblichen Umbruch steht. Hätte PSA nicht zugegriffen, wäre die Gefahr einer Abwicklung „a la“ ROVER/MG SEHR groß geworden. Für die Mitarbeiter im Entwicklungszentrum mag das bitter klingen, aber die Kernentwicklung wird bei einer französischen Mutter auch ebenda abgewickelt. Wahrscheinlich werden auch noch andere Bereiche reduziert oder ganz abgebaut. Letztlich zählt aber nur ein positives Geschäftsergebnis und ein gutes Marketing, damit die Kunden hier wieder Vertrauen fassen können.


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