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Fuhrparkverband: "Diesel nicht so leicht ersetzbar"

18.12.2017 10:14 Uhr
Marc-Oliver Prinzing
Marc-Oliver-Prinzing: "E-Fahrzeuge rechnen sich für Fuhrparks noch nicht".
© Foto: Bundesverband Fuhrparkmanagement

Besonders gewerbliche Kunden kaufen nach wie vor Diesel-Fahrzeuge. Fuhrparkmanager spielen dabei eine wichtige Rolle - und sagen klar, dass sie auf den Diesel nicht verzichten können.

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Der Diesel ist trotz breiter Kritik aus Sicht von gewerblichen Kunden auf absehbare Sicht nicht zu ersetzen. "Der Diesel spielt eine enorm wichtige Rolle in den Fuhrparks, und er wird sie auch künftig spielen", sagte der Vorsitzende des Bundesverbands Fuhrparkmanagement, Marc-Oliver Prinzing, der Deutschen Presse-Agentur. "Der Diesel ist nicht so leicht ersetzbar." Fuhrparkmanager sind wichtige Autoeinkäufer. Sie steuern den Einsatz von Flotten etwa bei großen Unternehmen.

Der Diesel-Anteil bei den Neuzulassungen sinkt seit Monaten. Als Hauptgründe gelten drohende Diesel-Fahrverbote in Städten und der Abgasskandal. Der Anteil der Privatkäufer bei den Diesel-Neuzulassungen ist deutlich geringer als der gewerblicher Kunden. Im Oktober wurden 43 Prozent aller neuen Diesel von Firmen neu zugelassen. Die Bedeutung der Flottenmanager sei daher klar gestiegen, sagte der Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer von Uni Duisburg-Essen der Deutschen Presse-Agentur.

Auch Prinzing verwies darauf, dass die Bedeutung der gewerblichen Kunden beim Diesel zugenommen habe. Der Diesel sei immer noch einer der wirtschaftlichsten Antriebe. Die neuesten Euro 6-Diesel hätten keine Umweltprobleme.

E-Fahrzeuge in Fuhrparks noch kein Thema

Dagegen stehe die Nutzung von Elektrofahrzeugen in gewerblichen Fuhrparks noch am Anfang. "Viele Unternehmen probieren das derzeit zwar aus, auch um Schrittmacher zu sein. Aber in den klassischen Fuhrparks, vor allem bei Außendienstlern, sind Elektroautos noch kein Thema, weil sie nicht funktionieren." Dabei gehe es um die Reichweite und vor allem um die Frage, wo ein Außendienstmitarbeiter sein Auto laden könne, wenn er unterwegs ist.

"Es ist nicht wirtschaftlich, mit einem Elektrofahrzeug 30.000 oder 40.000 Kilometer im Jahr zu fahren. Diese Fahrzeuge sind außerdem meist auch Fahrzeuge, die zur privaten Nutzung der Mitarbeiter zur Verfügung stehen, das bedeutet, er muss den geldwerten Vorteil versteuern, das ist nicht machbar." Prinzing betonte: "Elektrofahrzeuge rechnen sich noch nicht." (dpa)

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KOMMENTARE


Dieter Buschhorn

19.12.2017 - 13:26 Uhr

Natürlich spielt der Diesel im Fuhrpark eine große Rolle auf der Kostenseite. Gegenüber dem Benziner sparen große Fuhrparks leicht eine hohe sechsstellige Euro Summe im Jahr bei den Kraftstoffkosten. Was spricht gegen einen Diesel wenn er denn mit der neuesten Abgas Technologie ausgestattet ist. Leider werden heute immer noch alte Euro 6 Diesel in Massen auf den Markt geworfen. Der Kunde aber hat es in der Hand das eine schnelle Umstellung erfolgt. Dafür ist der Fuhrpark auf Grund der schnelleren Wechsel Zyklen besser als der Privatmarkt geeignet.


Frank Brüning

19.12.2017 - 21:01 Uhr

Wenn einheitliche Ladesäulen und gute Dichte vorhanden sind, spricht nichts gegen Gewerbliche E Fahrzeuge bei schnellen Ladezeiten. Möglich ist auch Wasserstoff aus regenerativen Quellen. Das mit dem Versteuern im Artikel habe ich nicht verstanden da es Firmen machen die umgestellt haben. Saubere Diesel wird es nie geben weil Co2 ausgestoßen wird. Über Hybrid oder LPG wird nicht geschrieben das manche Firmenautos haben. Gruß


Teslafahrer MO

06.02.2018 - 22:05 Uhr

Solche Berichte vermischen sehr häufig Meinungen mit Tatsachen und führen zu Fehlinformationen. Aus eigener Erfahrung kann ich folgende Statements entkräften:Meinung: "vor allem bei Außendienstlern, sind Elektroautos noch kein Thema, weil sie nicht funktionieren." Fakt: ich fahre viel im Außendienst und nutze meinen Tesla Model S täglich, auch für längere Fahrten. Auch eine Tagestour von >550 km ist kein Thema. Dabei hat mein Tesla nur den kleineren Akku mit max. 75 kWh. Meinung: "Dabei gehe es um die Reichweite und vor allem um die Frage, wo ein Außendienstmitarbeiter sein Auto laden könne, wenn er unterwegs ist." Fakt: Tesla hat es als einziger Hersteller geschafft, europaweit ein Netz von Ladestationen (Supercharger für die Langstrecke und Destination-Charger für die längeren Pausen) aufzubauen, und dazu noch für Teslafahrer kostenfreien Strom überall zu liefern. Mein Tesla ist so "smart", dass es mir selbst die Routen und die Ladezeiten bei den nächsten Chargern vorschlägt, so dass ich immer mit genügend Reichweitenreserve nach Hause kommen kann.Meinung: "Es ist nicht wirtschaftlich, mit einem Elektrofahrzeug 30.000 oder 40.000 Kilometer im Jahr zu fahren."Fakt: Ich bin mit meinem Tesla in ca. 9 Monaten ca. 25.000 Km gefahren. Davor fuhr ich einen Diesel des berühmten Weltkonzerns mit zwei Buchstaben. Ich glaube, dass ich die Kosten recht gut miteinander vergleichen kann.Mein Fazit nach 9 Monaten: Kosten sind absolut vergleichbar. Bei dem Diesel hatte ich eine Leasing-Rate + Steuer + Kraftstoff. Bei dem Tesla ist die Rate zwar geringfügig höher aber die Stromkosten sehr gering und bei längerer Fahrten dank Superchargern gleich Null. Der Tesla ist für 10 Jahre steuerbefreit.In der Summe habe ich früher genauso viel bezahlt wie heute, aber ich habe jetzt das viel bessere Auto.Bei dem Diesel hatte ich noch die Inspektionen und Ölwechseln, etc. Bei dem Tesla gibt es kein Ölwechsel o.ä. und die Updates kommen online. Es ist das erste Auto das ich hatte, welches seit dem Kauf weiter verbessert wurde, kostenfrei.Bei dem Vergleich der Gesamtkosten sollte man auch noch die Garantie betrachten. Bei dem deutschen Diesel hatte ich 2 Jahre. Der Tesla bietet 4 Jahre voll-Garantie und 8 Jahre auf den Akku und die Antriebseinheit.Meinung: "Fahrzeuge sind außerdem meist auch Fahrzeuge, die zur privaten Nutzung der Mitarbeiter zur Verfügung stehen, das bedeutet, er muss den geldwerten Vorteil versteuern, das ist nicht machbar."Fakt: Ich versteuere den Tesla ebenfalls wegen der Privatnutzung. Es gibt aber eine steuerliche Regelung, die bei E-Fahrzeugen greift und es erlaubt, aus dem Brutto-Listenpreis den Batteriepreis rauszurechnen. Fragt ggf. einen Steuerberater, er wird es bestätigen. Ich war erstaunt, dass ich für den Tesla doch nicht so viel versteuern muss im Vergleich zum Brutto-Listenpreis.Ein Verbrenner-Fahrzeug in der gleichen Preisklasse mit meinem Tesla (z.B. Porsche oder BMW) hätte ich viel höher versteuern müssen.Meine Ergänzung dazu: Zu allen wirtschaftlichen Aspekten kommt noch der emotionale Aspekt hinzu. Mit dem Tesla hat man ein anderes Image als mit einem "Vertreter-Diesel". Der Tesla ist unter den E-Autos momentan noch fast alternativlos. Ein passender Vergleich wäre z.B. so:Ein Tesla ist wie das erste Smartphone in einer Welt wo nur die Nokia-Handys = Diesel bekannt sind. Doch die Akku-Reichweite spielt an sich keine Rolle, da jedes Haus in Europa in der Regel einen Stromanschluss = Steckdose hat. Dagegen sind die Möglichkeiten des Smartphones gigantisch gegenüber dem alten Handy.Allen Skeptikern empfehle ich den Tesla zu testen und sich dann ein Urteil zu bilden. So wurde ich auch überzeugt und ich jetzt würde ich nie mehr zurück zum Verbrenner-Motor kehren.


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