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Fahrzeugantrieb: Zipse will sich nicht festlegen

10.09.2019 09:11 Uhr
Fahrzeugantrieb: Zipse will sich nicht festlegen
BMW-Chef Zipse will sich nicht auf eine Antriebsart festlegen.
© Foto: pictura alliance/Uwe Anspach/dpa

Der neue BMW-Chef führt die Strategie seines Vorgängers weiter und will sich bei der Antriebsart des Konzerns nicht festlegen. Die Kunden sollen die Wahl haben zwischen allen relevanten Antriebsarten.

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Der neue BMW-Chef Oliver Zipse bleibt bei der abwartenden Haltung bei den Antriebsarten des Konzerns. "Wir werden in der Lage sein, unseren Kunden alle relevanten Antriebsarten anzubieten: konventionelle Motoren, die Maßstäbe bei Effizienz setzen, batterieelektrische Antriebe sowie Plug-in-Hybride und in Zukunft auch die Wasserstoff-Brennstoffzelle", sagte Zipse am Dienstag auf der Automesse IAA in Frankfurt. Der seit Mitte August amtierende Vorstandschef will damit die Strategie seines Vorgängers Harald Krüger wie erwartet weiterführen. Krüger war unter anderem Zaghaftigkeit bei der Umsetzung der Elektrooffensive der Münchener vorgeworfen worden.

Zipse rechnet im kommenden Jahrzehnt mit einem weltweit stark unterschiedlichen Tempo bei der Entwicklung im Bereich der Elektroantriebe. Vorreiter soll demnach China sein, wo BMW 2030 mit einem Anteil rein batteriebetriebender Fahrzeuge von über 50 Prozent der Zulassungen ausgeht. In Europa und den USA dürfte der Anteil nur halb so hoch liegen. BMW gibt derzeit viel Geld aus, um die eigenen Werke umzurüsten, damit der Konzern auf den gleichen Fertigungslinien sowohl Verbrenner als auch Elektroantriebe bauen kann. Damit will Zipse sich für den Fall rüsten, dass die Kundennachfrage nach E-Autos in verschiedenen Regionen nicht so ausfällt wie erwartet.

Der Autobauer will in den kommenden zwei Jahren beim Verkauf von Elektroautos deutlich zulegen. "Bis Ende 2021 wollen wir insgesamt eine Million elektrifizierte Fahrzeuge auf die Straße gebracht haben", bekräftigte Zipse. Bis Ende dieses Jahres hatte sich BMW das Ziel gesetzt, mindestens 500.000 Autos mit Misch- oder reinem Elektroantrieb verkauft zu haben. Dazu müssen in diesem Jahr noch gut 140.000 Autos an die Kunden gehen und damit ähnlich viele wie im vergangenen Jahr. Bis 2023 will BMW 25 elektrifizierte Modelle im Programm haben, mehr als die Hälfte davon vollelektrisch.

Vorsichtiger Ausblick

Vorsichtig bleibt BMW bei den Geschäftsaussichten - angesichts anhaltender Zollstreitigkeiten und des drohenden ungeregelten Brexits. Es sei weiter zu früh, jetzt schon eine Prognose auf das kommende Jahr zu wagen, sagte Finanzchef Nicolas Peter. Die weiteren Gewinnaussichten hingen auch davon ab, ob Mitte Dezember die angekündigten zusätzlichen Zölle zwischen den USA und China zur Geltung kämen.

Ein ungeregelter Brexit würde zudem "eine Verschlechterung gegenüber dem heutigen Status" bedeuten, so der Manager. "Das hätte die Konsequenz, dass wir in verschiedenen Märkten die Preise etwas anheben müssten." Das Volumen würde dann zurückgehen. "Und entsprechend würden wir die Produktion etwas zurücknehmen müssen in Oxford", sagte Peter. In Großbritannien fertigt BMW im Stammwerk die Kleinwagenserie Mini. Erste konkrete Maßnahme sei, dass am 31. Oktober und am 1. November nicht produziert werde, um logistisch abgesichert zu sein. Nach aktuellem Stand tritt Großbritannien spätestens Ende Oktober aus der EU aus.

Zum steigenden Anteil von SUV bei den abgesetzten Autos sagte der Finanzvorstand, man sehe auch bei den flacheren Autos Wachstum und investiere "beidbeinig" in Stadtgeländewagen und Limousinen. "Wir setzen überhaupt nicht, weder im Antriebsbereich, noch im Konzeptbereich, also bei Karosseriekonzepten, auf eine Karte", unterstrich auch Peter. Im August machten die Stadtgeländewagen fast die Hälfte aller verkauften BMW-Fahrzeuge aus, das Unternehmen verkaufte davon gut ein Drittel mehr als im Vorjahresmonat. 

Die Entscheidung zur Produktion eines weiteren Modells im wichtigsten Einzelmarkt China falle in den kommenden Monaten, sagte Peter. Auch der SUV X5 stehe nach anderen X-Modellen auf der Liste der dafür in Frage kommenden Autos. (dpa)

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