2017 war der Grandland X eines der Fahrzeuge, dass GM/Opel zusammen mit PSA entwickelte, bevor PSA Opel im Sommer 2017 Opel übernahm. Just ein paar Monate später erfolgte der Marktstart des Grandland X, der die Nachfolge des Opel Antara antrat, einem in Korea produzierten Chevrolet-Derivat, das in Europa wenig erfolgreich war.
Gut für den Grandland X, denn es konnte nur besser laufen. Gerade auch deswegen, weil der Markt der Kompakt-SUV nach wie vor prosperierte. So verwundert es kaum, dass der Grandland X rund 300.000 Mal verkauft werden konnte. 70.000 davon entfielen auf den deutschen Markt, einige wenige auf den flottenrelevanten.
PHEV gab Schub in den Flotten
Das änderte sich jedoch Mitte 2019, als Opel den Grandland X als ersten Plug-in-Hybrid ins Portfolio hob. Anfangs mit 300 PS und zwei Elektromotoren (somit Allradantrieb, bis 135 km/h) und ein halbes Jahr später mit einem Elektromotor und 225-Frontantriebs-PS. Zwei Diesel und einen Benziner gab es ebenfalls. Mittlerweile boomt das Plug-in-Geschäft, 0,5-Prozent-Versteuerung sei Dank. Daher strafft Opel nun zum Facelift das Programm und bietet nur noch einen Diesel und einen Benziner mit jeweils lediglich 130 PS an und wer mehr möchte, muss zu den genannten Phevs greifen, die unverändert im Angebot sind.
Der Einstiegspreis für den Grandland ohne X beträgt 22.900 Euro (netto) als empfehlenswerte Business Edition inklusive Metalliclack (rot). Viele Optionen gibt es dann nicht mehr. Aber die wichtigsten wie Pixel-LED-Licht mit 84 Elementen pro Seite sind nicht nur neu, sondern mit rund 850 Euro Aufpreis auch erschwinglich. Erschwinglich wären auch die AGR-Vielfahrersitze, diese gibt es in der Business-Edition aber weder für Geld noch für gute Worte – ein Fehler. Wer diese möchte, muss zum teuren GS-Line (diese Ausstattung ist übrigens neu), dem noch teureren Ultimate oder dem ebenfalls empfehlenswerten Business Elegance greifen, der wenigstens 3.634 Euro mehr kostet.
Opel Grandland (2022) - Fahrbericht
BildergalerieAlles so pur
Immer an Bord ist das neue Pure Panel, wie Opel seit dem neuen Mokka das Armaturenbrett samt Kombiinstrument und Infotainmentsystem getauft hat. Pure ist dabei das optische Erscheinungsbild, nicht aber der Funktionsumfang. Die Funktionalitäten dahinter kennen Opel-Interessierte von den anderen Modellen, die der PSA-Ära entsprangen. Es funktioniert also tadellos, wenngleich man sich ab und an doch mal in den Tiefen der Menüs verläuft.
Wer knauserig ist, muss nicht einmal ein Navigationssystem für 1.000 Euro bestellen, sondern navigiert mit frei verfügbarer Software, die vom Handy aufs dann nur sieben anstelle von zwölf Zoll große Pure Panel gespiegelt wird. Die Tachoeinheit ist ebenfalls stets digital und unterscheidet sich in der Displaygröße (sieben oder zehn Zoll) wie auch im Funktions- und Individualisierungsumfang. Mit dem Pure Panel wirkt der Grandland nicht mehr analog-altbacken sondern up-to-date und deutlich hochwertiger als bislang.
Das bewirkt auch das neue Gesicht. Erstmals beim Crossland und dann beim Mokka eingeführt, ist der Grandland nun der dritte Vertreter mit "Vizor-Front" und der Astra folgt als Nummer vier. Ebenso pure wie das Cockpit sieht der Grandland nun außen aus und verströmt, je nach Ausstattungslinie, mehr Noblesse oder mehr Sportlichkeit. Wenngleich die Schwarzfärbung des Blitzes beim GS-Line eine Nummer zu viel ist und viele nicht mehr erkennen werden, um welche Marke es sich handelt.
Pixel-LED
Die bereits erwähnten Pixel-Scheinwerfer sorgen für bestes Licht in der Dunkelheit, wenngleich der Grandland serienmäßig bereits mit einfach LED durch die Nacht leuchtet. Beim Fahren hat sich nichts geändert. Das war auch nicht nötig. Das Fahrwerk federt, selbst mit 19-Zoll-Bereifung anständig, die Autobahntauglichkeit ist auch aus Geräuschsicht gegeben. Vielfahrer werden den Zweiliter-Diesel mit 180 PS vermissen.
Der ist raus aus dem Programm, 130-Selbstzünder-PS müssen fortan genügen. Und für alle User Chooser geht eh kein Weg an einem der bekannten Plug-ins vorbei. Der kleine reicht leistungsmäßig in jedem Fall aus, es sei denn, man benötigt ab und an mal eine Art Allradantrieb.