Nach einem radikalen Kapitalschnitt, dem Rückzug von der Börse und der Übernahme durch den österreichischen Investor Stefan Pierer ist die Arbeit des Sanierers Hans-Joachim Ziems beim angeschlagenen fränkischen Autozulieferer Leoni beendet. Ziems, der als Chief Restructuring Officer (CRO) und zuletzt nach dem Weggang von Aldo Kamper praktisch als Konzernchef agierte, ist zum 30. Juni planmäßig aus dem Unternehmen ausgeschieden, wie Leoni am Montag in Nürnberg mitteilte.
Das Unternehmen war in akute Existenznöte geraten, nachdem ein Teilverkauf an einen thailändischen Investor in letzter Minute geplatzt war und die erhofften 400 Millionen Euro zur Tilgung von Schulden nicht geflossen waren.
In der Folge mussten die Leoni-Aktionäre einen Totalverlust ihrer Investition hinnehmen. Der bisherige Großaktionär Pierer steigt im Zuge einer erneuten Kapitalerhöhung mit 150 Millionen Euro als alleiniger Inhaber ein. Leoni beschäftigt rund 100.000 Menschen weltweit und setzte im vergangenen Jahr rund 5,1 Milliarden Euro um. Das Unternehmen stellt unter anderem Kabelbäume für Fahrzeuge her.