Seit 1997 fährt die Crahstest-Organisation Euro NCAP Autos gegen die Wand, um ihre Sicherheit zu testen. Bewertet werden die Fahrzeuge anschließend mit Sternen, im besten Fall fünf, was dem potenziellen Autokunden auf einen Blick ein besonders sicheres Modell ausweist. So soll es künftig auch beim Thema Umweltfreundlichkeit sein: Unter dem Etikett "Green NCAP" bewertet die Organisation nun Autos nach Emissionen und Energieeffizienz und vergibt dafür ebenfalls bis zu fünf Sterne.
Mithilfe von eigenen Verbrauchs- und Abgastests im Labor und auf der Straße werden die Fahrzeuge geprüft. Zunächst will Green NCAP ausschließlich die Energie mit in die Bewertung einbeziehen, die zum Fahren benötigt wird. Langfristig soll jedoch auch die Energieeffizienz bei der Herstellung des Wagens und schließlich der komplette Lebenszyklus des Autos bewertet werden – inklusive der Energie, die zum Verschrotten und Recyceln notwendig ist. Das neue Konsortium ist ein Zusammenschluss von europäischen Regierungen, Automobilclubs, Verbraucher-Organisationen und Universitäten.
Euro NCAP hat ihre Richtlinien über die Jahre immer weiter verschärft. Aktuell ist an die Vergabe der Höchstpunktzahl beispielsweise die serienmäßige Ausstattung mit einem Notbremssystem geknüpft, was eine Marktdurchdringung des Assistenzsystems fördert. Auch bei Green NCAP erhofft man sich, dass die etablierte Sternenvergabe Autohersteller motiviert, besonders energieeffiziente und emissionsarme Fahrzeuge auf den Markt zu bringen.
Zwei Modelle mit Höchstwertung
In der ersten Bewertungsrunde haben zwei der zwölf getesteten Autos fünf Sterne erhalten, BMW i3 und Hyundai Ioniq fahren beide elektrisch. Der Kleinstwagen VW Up GTI erhielt vier, BMWs Kompakt-SUV X1 mit 2,0-Liter-Diesel sowie der kompakte Mercedes A200 wurden mit drei Sternen bewertet. Das Schlusslicht mit null Sternen bilden mit Golf 1.6 TDI, Fiat Panda 1.0 und der alten Generation Ford Fiesta 1.0 drei Modelle, die lediglich die Euro-6b-Abgasnorm erfüllen; aktuell gilt Euro 6d-temp. (SP-X)
Melissa Grabersch