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Elektromobilität in Europa: BEV und PHEV weiter auf dem Vormarsch

17.01.2022 11:40 Uhr | Lesezeit: 3 min
VW ID.3 Deutschlandtour
Der VW ID.3 gehört zu den beliebtesten Elektroautos.
© Foto: Michael Blumenstein

Ein sattes Wachstum ist verzeichnet - trotz Corona und Lieferschwierigkeiten: Die Gründe sind vielfältig.

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Trotz Corona-Pandemie und Knappheit von elektronischen Bauteilen: In den fünf großen westeuropäischen Ländern betrug das Wachstum der batterieelektrischen Pkw (BEV) und Plug-in-Hybriden (PHEV) nach Berechnungen des Branchenexperten Detlef Borscheid 73,9 Prozent. 1.489 Millioenen E-Fahrzeuge wurden insgesamt zugelassen. Der Marktanteil kletterte von 10,2 Prozent in 2020 auf 18,1 Prozent im vergangenen Jahr.

Wesentliche Treiber des Wachstums sind:

  • Die CO2-Flottenziele, die einen immer größer werdenden Anteil an elektrisch aufladbare Fahrzeuge bedingen.
  • Die länderspezifischen Unterstützungsmaßnahmen zur Förderung der elektrisch aufladbaren Fahrzeuge der Regierungen.
  • Die dynamische BEV- und PHEV-Modellpolitik der Hersteller, die zu einer Ausbreitung des elektrisch aufladbaren Fahrzeugangebots in nahezu allen Marktsegmenten geführt hat.
  • Der Ausbau der Ladeinfrastruktur durch Staat, Energie- und Mineralölwirtschaft sowie der Fahrzeughersteller.

Innerhalb der fünf Märkte unterscheiden sich die Kaufanreize für BEV und PHEV stark, sowohl was die Art der Incentives (zum Beispiel direkte Unterstützung beim Kauf, Reduzierung der Kfz-Steuer bei Kauf bzw. Nutzung des Fahrzeugs, Reduzierung der Firmenwagensteuer) als auch ihren monetären Wert angeht. Dementsprechend unterschiedlich fällt auch die Marktanteilsentwicklung in den einzelnen Ländern aus.

Deutschland mit höchstem Marktanteil

Deutschland hat laut Borscheid mit 26 Prozent im vergangenen Jahr den höchsten Marktanteil an BEV und PHEV. Insgesamt wurden 681.410 Fahrzeuge neu zugelassen, was einem Wachstum von 72,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. "Diese Entwicklung ist besonders stark, wenn man bedenkt, dass der Gesamtmarkt um minus 10,1 Prozent rückläufig war", so der Fachmann. Ausschlaggebend seien die starken staatlichen Unterstützungsmaßnahmen, die sowohl den Privatmarkt (Innovationsprämie) wie auch Flottenmarkt (Reduzierung der Firmenwagenbesteuerung) dynamisiert hätten.

Höhe Förderung auch in Frankreich

Auch in Frankreich ist der Marktanteil für elektrisch aufladbare Fahrzeuge im vergangenen Jahr weiter gestiegen. Insgesamt wurden 298.880 BEV und PHEV zugelassen, was einem Marktanteil von 18 Prozent entspricht. Frankreich unterstützt ähnlich wie Deutschland den Kauf von E-Fahrzeugen mit direkten Kaufanreizen (bis zu 7.000 Euro), die am 1. Juli 2021 um 1.000 Euro reduziert wurden. Ein weiteres Abschmelzen der Anreize ist für den 1. Juli 2022 geplant. Im Gegenzug erhöhen sich sukzessive die Steuern für Fahrzeuge in Abhängigkeit zum CO2-Ausstoß.

Nachfrage in Italien gering

In Italien ist die Nachfrage nach BEV und PHEV deutlich geringer als in Deutschland und Frankreich. Borscheid: "Dies liegt daran, dass die seitens der Regierung zur Verfügung gestellten Mittel deutlich geringer sind. Die bereitgestellten Mittel waren im vergangenen Jahr nach kurzer Zeit schon aufgebraucht." Daher sei der Marktanteil in Italien mit 9,4 Prozent nur etwa halb so hoch wie der in Frankreich. Aktuell sei auch keine Veränderung der Förderpolitik der italienischen Regierung zu erkennen.

In Spanien geringste Marktdurchdringung 

Die geringste Durchdringung von elektrisch aufgeladenen Fahrzeugen von den fünf großen Ländern hat Spanien. Hier betrug der Marktanteil im letzten Jahr lediglich 7,8 Prozent. Zwar gibt es auch Unterstützungsprogramme, die den Fahrzeugabsatz fördern, sie sind aber nicht so hoch wie die in Frankreich oder Deutschland.

BEV und PHEV in Großbritannien beliebt

Anders sieht es in Großbritannien aus, dort ist der E-Anteil ähnlich hoch wie in Frankreich. Insgesamt wurden 2021 auf der Insel 175.310 BEV und PHEV verkauft. Neben Kaufanreize insbesondere für BEVs spielen Steuervorteile im Flottenmarkt eine Rolle. Hinzu kommen weitere umweltpolitische Maßnahmen, wie Sperrung der Innenstädte für Verbrennerfahrzeuge oder Straßenbenutzungsgebühren je nach Schadstoffausstoß, die den Absatz von elektrisch aufladbaren Fahrzeugen fördern.

Borscheid geht davon aus, dass das dynamische Wachstum der elektrisch aufladbaren Fahrzeuge sich auch in diesem Jahr fortsetzen werde. Dabei würden reine Stromer stärker zulegen als Plug-in-Hybride.

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KOMMENTARE


Peter C.

18.01.2022 - 08:48 Uhr

Zusatzinfo: In der Schweiz lag 2021 der Anteil der BEV/PHEV bei 22.5% des Personenwagen-Marktes, obwohl es keine nationale Förderung gibt.


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